Montag, 12. Oktober 2009

Day 15 – Leaving on a jetplane

Irgendwann ist auch der schönste Urlaub zu Ende und vierzehn Tage Florida sind für uns immer ein schöner Urlaub.

Heute Morgen geht es um 11.00 Uhr rüber zum Flughafen in Ft.Myers. Um 13.25 Uhr geht unser Flieger nach Atlanta und dort haben wir eineinhalb Stunden Zeit, um zum Anschlussflug nach Düsseldorf zu gelangen. Das sollte auf jeden Fall reichen, zumal wir ja keine Zollkontrollen, keine Immigrations und hoffentlich auch kein kaputtes Transportsystem in Atlanta zu erwarten haben.

Ich setze Melanie am Eincheckschalter auf der Abflugebene am RSW ab, damit wir die Koffer nicht so weit tragen brauchen und dort passiert eine dieser kleinen Stories, die einem selber immer wieder den Glauben an die Menschheit zurückgibt. Ich werde durch ein vor mir plötzlich in eine Parkbucht einscherendes Fahrzeug gezwungen, auf die Fahrspur auszuweichen und von hinten hupt mich wütend der Fahrer eines kleinen Busses an, weil er sich über mein Ausscheren ärgert. Wenige Meter später schere ich rechts ein, packe in aller Seelenruhe die Koffer aus und Melanie will auf mich warten, bis ich vom Alamo-Rückgabe-Schalter zurück bin. Als ich hinter das Heck meines Autos trete, steht bereits der Busfahrer mit seinem Fahrzeug auf Höhe meines Kofferraums und hat die Seitenscheibe runtergekurbelt. Ich gehe auf ihn zu und will horchen, welche Beschwerden er vorzubringen hat. Ich war ja schuldlos am Ausscheren und passiert ist ja auch nichts. Da beugt er sich zum Seitenfenster und entschuldigt sich bei mir, dass er mich angehupt hätte. Er hätte nicht gesehen, dass der Fahrer vor mir mich dazu gezwungen hätte, und das wollte er mir doch kurz noch sagen. So platt war ich selten und ich bedanke mich bei ihm, dass er deswegen noch gehalten hat. So kann es auch gehen!

Der Toyota ist schnell problemlos abgegeben und der Check-in auch in Windeseile erledigt. Wir wollen schon durch die Handgepäck-Kontrolle, da passiert wieder eine Geschichte, die uns einfach nur ein Kopfschütteln abringen kann. Melanie ist vor mir durch die Kontrolle und von weitem sehe ich schon, dass die Kontrolleurin etwas an Melanies Gepäck auszusetzen hat. Sie nimmt Mel´s Tasche und packt eines der Mitbringsel aus. Melanie sammelt eine bestimmt Figurenserie des amerikanischen Künstlers Jim Shore, die in den Staaten natürlich weitaus günstiger ist, als bei uns. Bislang waren es immer nur Katzenfiguren, die wir von drüben mitgenommen haben und am Liebsten im Handgepäck, weil die Figuren aus einem zerbrechlichen Material sind. Diesmal hat sie sich eine Art Schneekugel bestellt, mit einem Katzenmotiv zu Halloween. Der Clou bei dieser Figur ist, dass der Flitter in der Kugel zusätzlich mit kleinen Fledermäusen aus Flitter angereichert ist und wenn man die Kugel schüttelt, fliegen diese Fledermäuse durch die Kugel. Schneekugel = Flüssigkeit! Und genau daran zieht sich die Kontrolleurin jetzt hoch. Es ist ihr zuviel Flüssigkeit in der Kugel, das könne sie nicht durchgehen lassen. Auch der Hinweis darauf, dass es sich doch um ein Spielzeug handelt, lässt sie nicht erweichen. Wir könnten die Kugel ja im Koffer unterbringen, der natürlich längst aufgegeben ist, sonst ständen wir ja schließlich nicht an der Handgepäck-Kontrolle. No Chance, sie lässt sich nicht erweichen und wir lassen die Schneekugel an der Gepäckkontrolle zurück. Mel ärgert sich, dass sie es nicht in den Koffer gelegt hat, aber sie wollte halt keinen Bruch riskieren. Einmal kurz den Kopf schütteln, und Haken drunter. Wird halt eine neue Kugel bestellt und in zwei Wochen von unseren Freunden im Koffer mitgebracht …!

Der Flug nach Atlanta ist schnell erledigt und der Wechsel von Gate B37 auf E34 kann diesmal auch in aller Ruhe von Statten gehen, das Zugsystem in Atlanta funktioniert wieder …!

Der Flieger nach Düsseldorf ist wieder nicht voll besetzt und so kann ich Mel wieder am Fenster alleine lassen und wechsele in die Mitte in eine freie Dreierreihe, so kann man auch mit zwei Metern Länge entspannt einen Transatlantikflug überstehen.

Zu unserer Unterhaltung hat Delta diesmal ein weibliches Komikerduo direkt an der Fensterreihe vor uns platziert, bei uns erhielten die beiden älteren deutschen Damen die Namen Mrs. Stadler und Mrs. Waldorf, weil die beiden einen ähnlichen Humor entwickelten, wie die beiden älteren Herren auf dem Balkon der Muppet-Show. Eines der frühen Highlights ihrer Flugzeug-Show war beim Anblick der Startbahn: „Schau mal, Gertrud, der Highway !„

Von 8 Stunden Flug wussten die Damen 7 Stunden locker zu füllen, das einzige Problem war, das man zwischendurch nicht wegzappen konnte und selbst Werbung wäre beim Dauerfeuerwerk der beiden Damen willkommen gewesen. Da halfen nur die Kopfhörer zwischendurch.

Der Flug selber war ruppig, aber schnell. Die Gurtanzeige wurde nicht ein einziges Mal abgeschaltet und das ein oder andere Luftloch sorgte nur für eine kurze Unterbrechung der Mupped-Show auf Reihe 30.

Landung in Düsseldorf dann eine halbe Stunde vor der Zeit, „Re-Immigration“ in Deutschland sehr kurzweilig. Das Transportband-Lotto hatte einen eindeutigen Sieger: UNS ! Die erste Tasche: unsere, die dritte Tasche: unsere und das fünfte Gepäckstück: unser Koffer. Strike !!!!! Als erstes mit breitem Grinsen durch den Zoll und als der Flieger planmässig hätte landen sollen, standen wir beide bereits vor unserem Auto am Lindner Airport-Hotel und konnten die Heimreise (mit Frühstücks-Stopp bei meinen Eltern) antreten.

Alles in allem: wieder einmal ein runder Urlaub in Florida und viele neue Eindrücke, die wir mit nach Hause nehmen konnten.

Und last but not least an dieser Stelle auch einmal ein herzliches Dankeschön an alle, die uns auf unsere Reise mit lieben Mails, vielen PN´s und netten Kommentaren begleitet haben !

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Day 14 – Flying home tomorrow

Um kurz nach halb sieben werden wir das erste Mal aus dem Schlaf gerissen, unser Hausverwalter George scheint seinen Wecker heute Morgen noch nicht richtig lesen zu können. Da wir aber nicht drangehen, erfahren wir das erst um kurz nach acht, als er seinen zweiten Versuch startet. Er wollte nur kurz ein paar Sachen absprechen, als wenn das nicht noch bis kurz vor zehn Zeit gehabt hätte. Unsere Freunde, denen das Haus hier gehört, kommen am Samstag an und er will natürlich zwischendurch die Putzkolonne durchjagen. So hat uns das normale Leben schon fast wieder. Ich fahre kurz die 10 Kilometer zu ihm hin, (er nennt das immer Nachbarschaft bei den Entfernungen) und wir tauschen uns kurz aus.

Wir haben für den heutigen Tag bis auf ein paar kleine Shoppinggeschichten nichts mehr auf dem Plan, und als Abschluss schlendern wir noch einmal durch die Edison Mall und finden noch zwei CD´s in dem Musikladen am nordöstlichen Ende.

Wir hatten vor einigen Tagen nachmittags eine Poolrunde eingelegt und der Nachbar auf der anderen Seite des Kanals hatte sein Boot sauber gemacht. Dabei hatte er seine Stereoanlage laut gestellt und es lief eine CD von „America“. Die Kenner flüstern sofort „A horse with no name“, aber die ganze CD war so klasse, dass wir uns schon bei ihm beschweren wollten, weil sein Hochdruckgerät so laut war, dass wir die Musik nicht mehr sauber hören konnten.

Naja, und heute haben wir dann also die passende CD gefunden (die gleiche, die er im Player hatte) und haben uns gleich noch eine Best-Of von den Eagles (ja genau „ Hotel California“) dazu gekauft, weil die Musik auch sehr ähnlich ist. Und die CD läuft jetzt gerade im Player !

Naja, und damit habe ich mich zum ersten Mal auf dieser Reise mit dem Bericht selber eingeholt, weil ich jetzt noch hier am Pool sitze, gleich ist es Fünf-Uhr und ich darf das erste Bierchen des Tages aufmachen und mir den ersten Southern Comfort with Ginger Ale mixen.

Über den Rückflug morgen um 13:25 Uhr ab RSW und die Ankunft in Deutschland berichten wir dann in Ruhe, wenn wir Freitag wieder zuhause sind.

Day 13 – Friends Day

So langsam neigt sich unsere Zeit hier dem Ende zu und wir haben die Angewohnheit, zum Schluss unserer Reisen etwas Ruhe einkehren zu lassen, damit wir gut erholt zu Hause ankommen und uns nächste Woche wieder in den Alltagsbetrieb stürzen können.

Für heute wollen wir uns mit unseren Freunden in East Naples treffern, die uns unbedingt vor unserer Abreise noch ein Mal sehen möchten, damit wir noch einmal persönlich voneinander Abschied nehmen können.

Auf dem Weg wollen wir dann auch noch jemand anderes treffen, den die meisten aus dem Forum kennen. Leider hatten wir bei unserem vollen Terminplan bislang keinen Termin mit Tom gefunden, mit dem ich vor eineinhalb Jahren mal ein Projekt geplant hatte, was leider in der Finanzkrise etwas untergegangen war und sich im Nachhinein dann auch erledigt hatte. Aber trotzdem wollten wir uns wenigstens mal persönlich kennen lernen. Als wir bei Tom an seinem Firmenkomplex eintreffen, werden wir von ihm freundlich begrüßt und er nimmt sich für uns die Zeit, ausführlich seine Produktionsräume und die Techniken seiner Arbeit zu erklären. Wir sind begeistert, welche Möglichkeiten es gibt, diese interessanten Yachtbeschriftungen und –Beleuchtungen zu erstellen.

Bei einem kleinen Restaurant in der Nachbarschaft tauschen wir dann bei Kaffee und Chili noch einige Neuigkeiten aus und unterhalten uns über Gott und die Welt.

Die Arbeit ruft leider wieder, zwar nicht uns, aber Tom, und wir verabschieden uns herzlich mit dem Versprechen, dass wir im Januar 2011, wenn wir das nächste Mal den Golf von Mexiko besuchen wollen, aus dem kurzen Visit einen längeren Abend bei einem netten Bierchen und einem guten Steak machen wollen.

Danke Tom, dass wir Dich kennen lernen durften und so nett aufgenommen wurden. Es wird nicht das einzige Mal bleiben!

Eine Stunde später sind wir dann wieder in East Naples und da wir noch ein halbes Stündchen Zeit bis zum Date mit unseren Freunden Wally und Torsten haben, fahren wir noch kurz über die Brücke nach Marco Island. Hier sind wir in all den Jahren noch nie gewesen und staunen über die Sauberkeit und den Zustand der gesamten City. Hier scheint eine Menge Geld zu wohnen, alles ist vom Piekfeinsten. Wir nehmen uns vor, das nächste Mal noch ein paar Stunden mehr einzuplanen, um uns hier mal in Ruhe umzusehen.

Kurz darauf sind wir wieder auf der Brücke von Marco Island und fahren direkt auf die drei 20-Stockwerke-Türme zu, die zum Komplex des Hammock Bay Golf und Country Clubs gehören. Wir müssen grinsen, weil der Guard am Entrance uns vom letzten Besuch her erkennt und schnell durchwinkt. Und auch die Concierge im Eingang des Towers strahlt nach einem kurzen Blick und winkt uns sofort in Richtung Aufzug durch. Irgendetwas an uns scheint einen hohen Wiedererkennungsfaktor zu haben und das ist bestimmt nicht meine Länge mal Breite, oder …?

Im achten Stock werden wir von Wally herzlich begrüßt und bei einem Cappuccino, selbstgebackenem Kuchen und dem gigantischen Blick ostwärts auf die Everglades tauschen wir die Erlebnisse der letzten zwei Wochen aus. Später nutzen wir dann den hauseigenen, riesigen Pool für ein erfrischendes Bad, denn heute haben wir offensichtlich den heißesten Tag unseres Urlaubs erwischt, das Thermometer verharrt bei 94° Fahrenheit und das sind auch ohne großes Umrechnen lockere 34 Grad und das bei 80 % Luftfeuchte im Schatten. Der Pool kommt uns da genau recht. Wally erzählt von den Waschbärfamilien, die sich abends gerne mal einen Schluck aus dem Pool holen und dem Alligator, dem auf dem Grundstück hinter dem Community-Zaun von oben aus dem Tower bei seinem Treiben zugeschaut werden kann.

Passend zu einem herrlichen Sonnenuntergang sitzen wir dann wieder bei einem Gläschen Rotwein vor der riesigen Fensterfront im achten Stock mit Blick auf Westen und traumhaft orange-rot-golden verschwindet die Sonne im Golf von Mexico.

Wally kocht hervorragende Ravioli mit einer Füllung aus Hähnchenfleisch und Käse, dazu süßscharfe Tomatensoße, Caesars Salad und Garlic Bread. Ein hervorragender Rotwein begleitet uns den Rest des Abends und wir verbringen bei etlichen Geschichten und viel Gelächter einen wundervollen Abend.

Nur äusserst schwer trennen wir uns dann am späten Abend und nehmen den beiden das Versprechen ab, beim nächsten Heimatbesuch den Gegenbesuch bei uns nicht zu vergessen!

In eineinviertel Stunden sind wir wieder in Cape Coral zurück und müssen auf dem Nachhauseweg noch immer über die ein oder andere Anekdote grinsen.

Dienstag, 6. Oktober 2009

Day 12 – Thriller

Ja, Thriller, aber keine Panik, war nur der Sanibel Thriller.

Aber der Reihe nach: Nachdem ich gestern Nachmittag im Büro der Anbieter dieses Rennboot-Abenteuers angerufen hatte und eine Reservierung für 13.00 Uhr bekommen hatte, sind wir heute morgen dann so gegen 12.00 Uhr an der Sanibel Marina eingetroffen.

Die Marina ist sehr einfach zu finden, wenn man auf die erste Kreuzung auf der Insel trifft, fährt man links in Richtung Leuchtturm und nach ca. einer halben Meile geht es links in den Hafen von Sanibel und zu einem Restaurant namens "Grandma Dot´s". Das Büro des Sanibel Thriller ist sofort auf der linken Seite, es ist etwas versteckt hinter einem großen Busch/Baum, aber ein Werbeschild stoppt uns direkt an der Stelle.

Die Fahrt kostet 38 Dollar plus Tax, also etwas über 40 Dollar und wer zuerst kommt, darf auch zuerst boarden. Ich frage den Captain, der heute auch die Kasse macht, ob das Boot voll wird, aber er meint, dass es etwa halbvoll wird. Die besten Plätze, um sich das Spiel der Delfine anzuschauen, sind in der letzten Reihe und somit sehr begehrt.

Wir sind nicht ganz so versessen darauf, da man dort auch zumeist etwas nasser wird, als im vorderen Teil des Bootes. Deshalb gönnen wir uns noch die Kühle des Autos, es ist heute echt brüllend heiß draussen und es geht überhaupt kein Wind.

Gegen 12:45 Uhr beginnen der Captain und seine Begleiterin mit dem Boarden und da das Boot wirklich nur halb voll wird, sind wir schnell durch damit. Tourguide Elizabeth, die die Kommentare während der Fahrt macht, empfiehlt jedem, der nicht ganz so nass werden möchte, dass er sich auf die Steuerbordseite (also in Fahrtrichtung rechts) setzen soll.

Innerhalb von wenigen Minuten sind wir auch schon durch die Einfahrt in die Sanibel Marina auf der Buchtseite von Sanibel mitten auf dem Wasser und der Captain gibt Gas. Das Boot hebt sich etwas aus dem Wasser und bereits auf der Sanibel-Leuchtturm-Ecke ist die linke Seite ziemlich nass. Das scheint aber keinem wirklich was auszumachen, denn alle haben ihren Spass daran. Hinter dem Boot schiesst die Wasserfontäne meterhoch in die Luft, als der Captain so richtig beschleunigt. Es geht über die Golfseite von Sanibel mit seinen teuren Villen direkt am Strand und Elizabeth erzählt sehr viel Interessantes über die Geschichte von Sanibel und Captiva. Weiter geht es an der Küste entlang, bis hinter North Captiva, wo man die Landebahn des dortigen Flugplatzes, eine Graspiste, sehr gut vom Boot aus erkennen kann. Elizabeth erzählt, dass hier schon der ein oder andere Pilot ins Meer weitergefahren ist, weil die Landebahn sehr kurz ist und man sich sehr schnell verschätzt. Da es sich aber nur um kleine Flugzeuge handelt, ist bislang keinem was passiert.

Hinter North Captiva wechselt unser Kapitän auf die Buchtseite, also zwischen Pine Island und Sanibel/Captiva. Hier herrscht eindeutig mehr Schiffsverkehr, Segelyachten und Sportboote jagen durch die Bucht.

Bislang kein Delfin in Sicht, obwohl der Captain immer wieder aufsteht und auch auf seinen Sitz klettert, um eine bessere Übersicht zu bekommen. Irgendwann kommt Leben in die beiden Tourguides, der Captain hält auf eine bestimmt Stelle zu und reduziert seinen Speed, so dass hinter dem Boot eine Wave entsteht. Diese Welle nutzen dann wenige Augenblicke später die herbeigeschwommenen Delfine um sich hinter dem Boot immer wieder aus dem Wasser heraus vor der Welle nach vorne zu werfen. Dabei drehen sie sich in der Luft, so dass sie seitwärts oder mit dem Rücken zuerst wieder in das Wasser eintauchen.

Es ist ein wahres Schauspiel, den Delfinen dabei zuzuschauen. Alle im Boot haben sich auf ihren Sitzen gedreht und klatschen begeistert Beifall. Geschätzte sieben oder acht verschiedene Delfine sehen wir bei diesem ersten Turn. Irgendwann tauchen sie nicht mehr auf und der Kapitän unseres Bootes nimmt wieder mehr Fahrt auf.

Während wir am J. N. Ding Darling Naturpark vorbeifahren, erzählt Elizabeth eine schöne Geschichte. Im Allgemeinen gibt es in Florida überwiegend Alligatoren, bis auf einige Krokodile in den Everglades. Eines dieser Krokodile hatte wohl seine Nachbarschaft in den Everglades satt und ist irgendwann in den 80er-Jahren hier im J. N. Ding Darling aufgetaucht. Es wurde eingefangen und in den Everglades erneut ausgesetzt. Nur schien es ihm auf Sanibel so gut gefallen zu haben, dass es irgendwann wieder dort auftauchte. Also ließ man ihm die Freiheit und seitdem lebt Wilma glücklich im J. N. Ding Darling Park und hat sich von dort auch nicht wieder fortbewegt. Wer also mal im Park ein 4-Meter-Krokodil sieht, der kann sich sicher sein, dass er Wilma gefunden hat …

Unser Boot wird wieder etwas langsamer und die nächste „Pod“ von Delfinen wirft sich in die schäumende Gischt hinter unserem Heck. Ein Schauspiel durch und durch, man hat das Gefühl, die Delfine schauen sich die Leute im Boot genau an, wenn sie durch die Luft segeln und dann elegant wieder im Wasser versinken.

Bei der dritten Gruppe ist ein wenige Wochen alter Delfin, der zwei Mal mit seiner Mutter gemeinsam den Sprung aus der Welle wagt und Elizabeth erzählt, dass die Jungtiere nur ein- bis zweimal durch die Welle geschickt werden, damit sie es am Anfang lernen, wie man die Welle „surft“.

Direkt unter der Brücke am San-Carlos-Pass verfolgen uns ein oder zwei weitere Delfine und spielen auch dort einige Minuten mit der Heckwelle.

Und als der Captain schon fast in die Einfahrt zum heimatlichen Hafen einbiegen will, drängen sich weitere Delfine hinter uns und der Kapitän dreht eine weitere Runde, einfach nur, um ein bisschen mehr Spass zu haben.

Unter dem begeisterten Beifall der Leute auf dem Boot fahren wir dann in den Hafen ein und haben ein einmaliges Erlebnis hinter uns. Diese Tour kann man jedem nur empfehlen, Information über die Inseln, Thrill mit dem Speedboat und Fun mit den Delfinen, wir fanden alles auf dieser Tour!

Zusammenfassend muss man auch dem Team aus Kapitän und Tourguide bescheinigen, dass sie selber eine Menge Spass an der Sache haben, denn die eigentlich eineinhalbstündige Tour dauerte insgesamt dann genau zwei Stunden. Wr hatten das Gefühl, dass es nicht um das Abarbeiten eines touristischen Punktes für die beiden ging, sondern dass sie wirklich etwas von dem Insel-Feeling rüberbringen wollten.

Für diejenigen, die diese Tour einmal machen wollen, folgende Tipps:

Nehmt etwas zu Trinken mit, an Bord wird nichts gereicht.
Cremt euch vorher mit hohem Sonnenschutz gut ein, es geht zwei Stunden durch die Sonne.
Kameras sind ein Muss und können gegen die Gischt auch gut geschützt werden hinter den hohen Sitzen.
Eine Kopfbedeckung ist nicht schlecht, sollte aber gut gesichert sein, gegen das Wegfliegen, da das Tempo zwischendurch echt hoch wird.
An Bord werden sofort zu Beginn der Tour Sprühpistolen mit frischem Wasser gereicht, das ist wohltuend gegen die Hitze. Und Handtücher sind ebenfalls an Bord, die Tourguides reichen diese zwischendurch herum.

Wir kühlen uns mit der Klimaanlage unseres Toyotas ab und fahren wie üblich unsere Insel-Tour nach Captiva, nehmen uns am nördlichen Ende unseren Frappuccino und einen Banana Nut Cake vom Starbucks mit und geniessen einen Zwischenstopp am Golf von Mexico.

Wir sind immer wieder fasziniert von diesen beiden Inselschwestern und geniessen diesen besonderen Flair, der hier herrscht.

Bevor wir Donnerstag gen Deutschland ziehen, wollen wir auf jeden Fall noch einmal im Golf von Mexico schwimmen gehen, daher fällt uns der Abschied jetzt nicht ganz so schwer.

Auf dem Rückweg kurz in den Shop von Nike im Tanger Outlet und siehe da, man scheint sich auf mich eingeschossen zu haben. Nachdem ich das letzte Mal hier Schuhe in Größe 52 für unter 5 Dollar bekommen habe, ist dieser Shop zu unserem größten Hoffnungsträger geworden. Und wirklich, ich finde ein paar schwarze Nikes in meiner Größe und ziehe grinsend für 19.99 Dollar mit Ihnen von dannen.

Chickenteile von Publix as usual, ein Yuengling Original Black&Tan, den Southern am Pool und der Tag ist gelaufen … !

Montag, 5. Oktober 2009

Day 11 – A day just for us

... dieser Tag gehört mal nur uns.

Wir sind dann mal untergetaucht ... !

Day 10 – Auf die lange Gerade …

Vom Balkon unseres Hotelzimmers in Daytona Beach sehen wir heute morgen den Sonnenaufgang über dem Atlantik und es ist einfach nur traumhaft, der Blick über den Strand und die Palmen auf das Meer.

Die Sachen sind schnell zusammengepackt und nachdem wir Geld, Caps, Kaffee und Sandwiches eingesammelt haben, springe ich noch schnell in Daytona in einen Laden namens Burlington Coat Factory. Moni (aus dem Florida-Forum) hatte mir den Tipp gegeben, weil es dort sehr viel in Übergrößen gibt. Sie hatte dort für ihren Sohn einiges an Klamotten gefunden. Der Laden ist echt riesig, dort scheint es alles zu geben. Ich wühle mich durch einige Ständer mit Übergrößen durch und bin schon begeistert von der Auswahl, als ich feststelle, dass das noch gar nicht die Abteilung Big&Tall ist, die sich im hinteren Teil des Ladens befindet. Ich kaufe heute zwar nichts (morgens um 9 Uhr Klamotten shoppen geht für mich garnicht), aber die Filiale in Ft.Myers werden wir auf jeden Fall noch plündern.

Wir wollen bis Orlando und die I-4 ist heute morgen stressfrei zu befahren. In Orlando biegen wir zum Gelände von Universal ab, wir wollen im dortigen Hard-Rock-Cafe unsere Sammlung erweitern. Wir waren zwar vor einigen Jahren schon im Hard-Rock-Hotel, das etwas weiter daneben liegt, aber das Cafe hatten wir hier noch nicht. Zehn Minuten später beschliessen wir auch, dass wir das nicht bruachen. Das Cafe ist zwar auf dem City-Walk, also ausserhalb der Universal-Studios und somit braucht man keinen Eintritt zahlen, aber den Parkplatz sollen wir mit 12 Dollar für einen ganzen Tag bezahlen und da hört sich für mich der Spass dann doch auf. Wir machen der Lady klar, dass wir nur kurz …, keine Chance: entweder zahlen oder fahren. Also fahren, selber schuld … !

Wir parken dann am International Drive, um uns noch was zu trinken zu holen und fahren einmal den Drive hoch und runter. Es ist schon faszinierend, wie bunt man das Shoppen hier verpackt.

Etwas später sind wir dann wieder auf der I-4, Parks haben wir diesmal nicht im Angebot, das werden wir dann 2011 nachholen, wenn wir mit unseren Freunden und deren Tochter hier sind, mit Kindern macht so was reichlich mehr Spass.

Irgendwas passt mit der Entfernung auf dem sonst so zuverlässigen Navi nicht, nach meinem Gefühl müssten es noch etliche Meilen mehr bis nach Hause sein und in Lakeland ist uns klar, warum: das Navi will nicht über Tampa und Sarasota zurück, sondern querfeldein durch das Hinterland. Da wir für so was immer offen sind, gehorchen wir natürlich und fahren bis Punta Gorda durchs Back-Country. Das war die richtige Entscheidung, wir freuen uns über die riesigen Weiden und die Rinderherden und sehen große Orangenplantagen. Die Städte, die wir durchqueren, sind sehr einfach und meist führt nur eine Mainstreet hindurch, gesäumt von baufällig wirkenden Häusern, in denen dann aber doch Restaurants oder kleine Krämerläden untergebracht sind. Fast 100 Meilen durchqueren wir diese Gegend und bereuen es doch nicht einen Moment. Die I-4 wäre auf jeden Fall langweiliger gewesen.

Bei Punta Gorda stossen wir dann wieder auf den Tamiami Trail und über die Burnt Store Road sind wir dann auch relativ schnell wieder zu Hause.

Sonntag, 4. Oktober 2009

Day 9 – Northwards to Ocala

Wir wissen gar nicht mehr, wer von uns beiden als erster auf die Idee kam, mal das Horse-Country im Norden Floridas zu besuchen, irgendwie wollten wir beide mal das größte Pferdegebiet Nordamerikas sehen. Ocala und Gainesville sind die beiden „Metropolen“ des Horse-Country und so hatten wir uns entschieden, mal die 4 Stunden in den Norden zu fahren.

Die I-75 war frei und bis zum ersten Zwischenstopp in Ellenton an den dortigen Prime-Outlets gab es keine besonderen Vorkommnisse. Melanie konnte mich mit Mühe davon abhalten, einen Kranz vor dem ehemaligen BigDogs-Laden in dieser Mall abzulegen, zu tief sitzt noch der Stachel darüber, dass BigDogs die ganzen Läden dichtgemacht hat. Melanie tröstet sich endlich mit zwei Paar Schuhen von und wir ziehen weiter gen Norden.

Ein weiterer Zwischenstopp folgt in Tampa, am dortigen Hard-Rock-Cafe. Wir waren letztes Jahr hier und Melanie hatte sich ein besonders schönes Badetuch mit dem Hard-Rock-Logo mitgenommen, das wollte ich mir auch noch zulegen, aber die gibt es mittlerweile auch nicht mehr. Dafür reichlich Trouble im Casino-Saal, es ist schon gigantisch, zu sehen, wie viele Leute hier ihr Geld lassen, in der Hoffnung auf den großen Gewinn. Das ist nicht unsere Welt, daher überlassen wir das Gambeln den Senioren, die hier reihenweise vor den Slotmachines und den Pokertischen sitzen. Auf dem Parkplatz sehen wir eine neue Art der Überwachung, die Reservatspolizei der Miccosucee-Indianer lässt sich mit einer Art Ein-Mann-Kabine an einem Kran auf eine Höhe von ca. 5-6 Metern fahren und verbringt in der wahrscheinlich vollklimatisierten Kabine eine „übersichtliche“ Schicht mit Blick auf den Parkplatz … !

Von hier aus sind es noch ca. eineinhalb Stunden in Richtung Norden bis Ocala und uns fällt auf, dass sich die Landschaft etwas verändert: das trockene, palmenbewachsene Land weicht einem grüneren, baumbewachsenen Hügelland, es geht regelrecht bergauf und bergrunter auf der Interstate. Von Norden fahren sehr viele Leute mit ihren riesigen Wohnmobilen gen Süden, auf der Flucht vor dem nördlichen Herbst. Hinter diesen Riesen-Wohnmobilen hängt fast jedesmal ein Auto auf der Anhänger-Kupplung und getoppt wird es bei einem der RV´s von einer BMW GS 1200 auf der Motorradplattform am Wohnmobil und dem dahintergehängten Jeep. So könnte ich mir auch Urlaub vorstellen bei dem entsprechenden Geldbeutel …!

Ocala ist dann doch noch städtischer, als wir es uns der Beschreibung nach vorgestellt haben. Unser erstes Ziel als absolute Pferdefans ist eine Farm auf der seit 2004 Shire-Horses oder wie sie hier genannt werden: Clydesdales gezüchtet werden. Dank des Navigons haben wir die Einfahrt zu dieser Ranch im Outback von Ocala auch schnell gefunden, aber das Tor öffnet sich nicht. Auf der rechten Koppel direkt am Haus, sehen wir bereits zwei der sanften Riesen stehen, wunderbare Shire-Horses.

Erst als wir etwas zurückgesetzt haben und am Tor klingeln wollen, öffnet sich wie von Geisterhand das riesige Tor mit dem Bluffview-Farm-Logo. Na gut, wird uns halt jemand gesehen haben und auf die Farm gelassen haben. Wir fahren bis vor das Haupthaus. Die gesamte Farm ist in einem hervorragenden Zustand, das sehen wir schon an den Stallungen und an der Vorfahrt.

Wir stellen den Wagen vor der Koppel ab und ich gehe unter dem Gekläffe der Hunde im Haus zur Haustür, um zu klingeln. Leider öffnet auch nach mehrmaligen Versuchen niemand, also ist wohl doch keiner zu Hause. Schade, so müssen wir unverrichteter Dinge wieder unserer Wege ziehen. War einen Versuch wert und wir haben uns die Shire und die Friesen, die hier ebenfalls gezüchtet werden, wenigstens ansehen können. Wir werden den Angelbecks per Mail einen Gruß schicken, damit sie wenigstens wissen, wer da bei Ihnen die Ranch besucht hat.

Auf dem Rückweg Richtung Ocala fällt uns auf, wie viele Pferderanches es hier gibt, hier werden an allen Ecken und Enden Reitstunden angeboten. Die Ranches sind zumeist in hervorragendem Zustand, diese Ecke scheint ideal für das Pferdezüchten zu sein.

Zurück in Ocala statten wir noch zwei Westernshops unseren Besuch ab, die alles rund ums Reiten anbieten. Aber zum Kaufen reizt uns dann doch nichts wirklich, ich wollte mir eigentlich endlich einen Western-Hut zulegen, aber auch hier enden die Hutgrößen wieder bei XL, das erforderliche XXL hat mal wieder keiner. Was wir wirklich witzig fanden, war ein Cowboy-Hut, in den ein Sicherheitshelm eingearbeitet war. Es gibt halt hier nichts, was es nicht gibt.

Weiter geht es in Richtung Silver Springs State Park, den wir auf unserem weiteren Weg in Richtung Daytona durchqueren wollen. Hier ist alles sehr ländlich und die ausgedehnten Baumbestände erinnern mehr an schwedische Wälder. Immer wieder führen links und rechts Wege in den Park und hier bräuchte man wegen der Sandwege mit Sicherheit einen Allradantrieb, daher versuchen wir es erst gar nicht. Viele kleine Seen und Flüssen sind zu sehen und nicht umsonst sieht man überall Leute beim Angeln. Viele der Waldwege führen auch zu den typisch amerikanischen Feriencamps, deren Namen wie Camp Wilderness oder Camp Explorer auf den großen Bögen eingraviert sind. Die US 40 zieht sich fast 60 Meilen durch den Park bis auf die Atlantikseite.

Mitten im Park sind kleinere Ortschaften wie Grahamville oder Astor und irgendwo überkommt uns beim Anblick einer kleinen Tankstelle mit Subway-Schild der Hunger. Mel geht alleine rein, weil ich mich schon um das Hotel für Daytona-Beach kümmern will. Die Gestalten, die in diese Tankstelle dann reingehen, kann man irgendwie nicht beschreiben. Ich weiß nicht, ob sich irgendwer an den Flim „Deliverance“ erinnern kann (Beim Sterben ist jeder der Erste), wo sich einige Städter zum Jagen in das Outback von Georgia begeben (die meisten erinnern sich bei dem Film an das Banjoduell), aber die Typen erinnerten uns schon sehr stark an diese Hinterwäldler, der Eine hatte keine Schuhe an, der Nächste rennt mit nacktem Oberkörper in den Laden. Man konnte Melanie die Erleichterung ansehen, als sie wieder ins Auto kletterte.

Ein paar Meilen weiter wird direkt vor uns die US-40 von einem State Trooper gesperrt, weil wohl im weiteren Verlauf ein schwerer Unfall passiert ist und so dringen wir umleitungsbedingt noch weiter in diese Wälder- und Seenlandschaft ein.

Bei DeLand stossen wir dann wieder auf die Zivilisation und drehen ostwärts in Richtung Daytona ab. Schon von weitem sieht man das riesige Oval der Rennstrecke von Daytona, wo nicht nur die berühmten Daytona 500 stattfinden. Wir wechseln schnell auf die andere Seite des Inlets und finden nach kurzer vergeblicher Nachfrage im Hawaiian Inn eine halbe Meile weiter das Fountain Beach Resort, wo wir für 65 Dollar mit Atlantikblick eine Nacht übernachten. Das Hotel selber ist nicht gerade das Neueste, aber es ist sauber.

Das Biketoberfest ist erst in zwei Wochen und somit ist es in der Stadt noch recht ruhig. In zwei Wochen, so versichert mir der Clerk an der Hotelrezeption, gibt es in der ganzen Umgebung kein einziges freies Zimmer mehr und die Strasse ist schwarz vor Harleys.

Wir schlendern noch einmal kurz an der Main-Street den Pier hinauf und finden auf der Daytona-Seite noch einen All-you-can-eat-Chinesen, den wir für das Dinner nehmen. Wir haben beide nicht mehr so den Riesenhunger, daher reichen ein paar Kleinigkeiten und als wir die Rechnung in Höhe von nicht einmal 20 Dollar (incl. Getränken + Tax) in der Hand halten, müssen wir beide grinsen.

Auf dem Rückweg sehen wir auf der Main-Street etliche schwere Harleys links und rechts der Strasse stehen und in einigen Bars und Kneipen regt sich doch noch etwas Leben. Auf einer kleinen Bühne macht sich eine Band für ihren Auftritt bereit. Wir wollen nach dem langen Tag nur noch zurück ins Hotel.

Samstag, 3. Oktober 2009

Day 8 – Lazy Thursday

Nach unserer Rückkehr von den Keys haben wir uns einen ruhigen Tag am Pool verdient.

Mel ist mittlerweile bei dem zweiten Buch von Nancy Farmer / Elfenfluch und ich habe mir amerikanische Krimikost vorgenommen mit Voodoo von Nick Stone. Der Anfang spielt in Miami und es ist immer wieder schön, Plätze oder Gegenden in einem Buch wieder zu finden, an denen man schon war, oder die man schon durchfahren hat.

Irgendwann nachmittags überkommt uns dann aber doch der Shoppingwahn und wir düsen los. Zuerst zum BigKmart, weil die großen Größen dort einfach zu günstig sind und ich auf dem Wege endlich auch mal wieder neue Shorts bekomme. Und der zweite Weg führt uns dann ins altbekannte Miromar-Outlet, dass eigentlich auch jedes Mal auf unserem Plan steht. Alleine schon, weil dort die Chance auf meine Waldbrandaustreter im Nike-Factory-Store recht groß ist. Der Parkplatz ist nicht so gut gefüllt wie sonst, irgendwo hinterlässt ja auch die Finanz-Krise ihre Spuren. Aber dafür können wir hinter dem Eingangstor unsere Englisch-Kenntnisse abgeben, hier wird ja nur noch deutsch gesprochen. Zwar noch nicht beim Personal der Läden, aber wenn man sich mal unauffällig beim Starbucks hinsetzt und sich den Deutschen nicht anmerken lässt (fällt mir bei meinem Defensive-Tackles-Aussehen nicht schwer...), dann staunt man echt, dass zu vier Fünftel (gefühlt) hier nur Deutsche unterwegs sind.

Im Levis-Laden hat Mel sich einige 501´s zum Anprobieren in die Kabine mitgenommen und ich unterhalte mich währenddessen mit dem netten, jungen Mädel aus dem Laden, als vier ältere Herren hineinstürmen und sich für Jeans interessieren. Die Herren unterhalten sich angeregt in Deutsch und als das Mädel ihnen die gesuchten Jeans anbietet und sich mir wieder zuwendet, horche ich mal bei ihr, wie sie im Allgemeinen so über die Deutschen denkt. Sie sagt offen und ehrlich, dass es ohne die vielen Deutschen im Miromar sehr viel schlechter aussehen würde. Ich erzähle ihr dann, warum das Shoppen wegen des Wechselkurses für uns so interessant ist. Sie hat das überhaupt nicht auf dem Plan, für sie ist der Dollar ihr ein und alles und dass wir durch den schwachen Dollar so gute Preise hier erzielen, ist ihr überhaupt nicht bewusst gewesen. Ja klar, sie erhält jeden Monat ihr Gehalt in Dollar und das bleibt gleich, aber das wir für unseren Euro jetzt viel mehr Dollar erhalten, wird ihr dann so langsam bewusst.

Wir beenden den Einkauf mit zwei 501-Jeans für Mel und keinen Nike-Schuhen für Mikel. Aber das Gesicht der Nike-Verkäufer bei der Frage nach meiner Schuhgröße ist immer wieder das Fragen wert … !

Zuhause gibt es noch den BigDog-Burger of the Day und der Pegel des Southern in der 1,75 ltr-Flasche senkt sich immer weiter Richtung Flaschenboden. Da verdampft aber auch immer eine Menge jeden Tag durch die Hitze …!

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Day 7 – Going back to Cape Coral

Ein regnerischer Morgen erwartet uns. Wir können den Beach von unserer Porch im Hotel auf Marathon aus nicht sehen und es rauscht nur so runter. Egal, der heutige Tag ist ja mal wieder als Reisetag ausgelegt, da stört uns der Regen nur wenig.

Schnell sind wir ausgecheckt und sitzen wieder im Auto. Erster Haltepunkt: die örtliche Post. Nach unserem Scheitern in Ochopee wollen wir wenigstens hier die Postkarten für die Heimat loswerden. Der ältere Herr hinter dem Tresen versucht verzweifelt, seine minimal vorhandenen Deutsch-Kenntnisse an den Mann zu bringen, aber sein Bemühen ist tapfer. Ich lobe ihn natürlich für sein „Of Wüdderschen!“ und bin mir erst im Rausgehen fast sicher, dass er sich nur von mir verabschieden wollte!

Nebenan ist ein BigKmart, das war in Kalifornien 1995 immer eine gute Adresse, um Klamotten in meiner Größe zu organisieren. Wir erhalten zwar heute in Cape Coral unser BigDogs-Paket, aber da uns seit diesem Jahr die Möglichkeit fehlt, bei BigDogs im Outlet einzukaufen (alle geschlossen …), muss ich mich ja bei meinem Format nach neuen Quellen umschauen. BigKmart ist besonders gut zu uns, wir finden 4 Kurzarm-Hemden in 4XL für vermeintliche 9.95 pro Stück, bis wir an der Kasse die Rabatte abgezogen bekommen und es kommen genau 11,96 plus Tax, also irgendwas um die 12 Dollar und ein paar Cent dabei herum. Genial, für ganze 8,50 Euro vier Hemden, aus denen man sich zusammengenäht ein Zelt bauen könnte. So günstig habe ich schon lange nicht mehr eingekauft …!

Die Laune steigt weiter, als wir bei Subway wieder das Sub des Tages als Breakfast einpacken und weiter Richtung Key Largo düsen. Das Wetter bessert sich Zug um Zug und so lassen wir die Middle Keys hinter uns, auf der linken Seite sehen wir noch einmal Robbies of Islamorada, wo man die riesigen Tarpons füttern kann. Vorgestern haben wir hier auch kurz gehalten um uns das Spektakel anzuschauen, es stehen immer einige Leute auf dem Anlegesteg und schauen sich die silberglänzenden Tarpons im Wasser an. Für knappe 3 Dollar bekommt man sogar einen kleinen Eimer mit Fischfutter, das man an die wirbelnde Fischmeute verfüttern kann. Der Stopp lohnt sich.

Ein weiterer Stopp erfolgt dann auf Islamorada an einem der markantesten Punkte. Auf der Hinfahrt hatten wir auf der Golfseite eine riesige Krabben-Skulptur gesehen und wollten sie diesmal fotografieren. Das war schnell erledigt, also noch ein kurzer Blick in den dazugehörigen Ladenkomplex, The Rain Barrel und die totale Überraschung: hier haben sich etliche Künstler Ateliers in den Wald hineingebaut und über den vorderen Shop kommt man in eine kleine eigene Welt von Skulpturen, Bildern und Künstlern. Wir waren positiv überrascht, welche schönen Kunstgegenstände hier produziert werden und haben uns selbst einen kleinen Gekko aus Ton mitgenommen, den man über den Rand eines Blumentopfs hängen kann.

Auch Key Largo lassen wir dann schnell hinter uns und ein kurzer Stopp auf dem Festland in Florida City bei den Prime Outlets. Auch hier fällt wieder auf, wie viele Läden leer stehen und wie wenig Leute dort zum Shoppen unterwegs sind. Der Nike-Shop hat mal wieder nicht meine Schuhgröße (amerikanisch 17, europäisch 51,5) so dass wir unverrichteter Dinge wieder auf den Tamiami-Trail einbiegen. Schneller wäre zwar die Alligator-Alley etwas weiter nördlich, aber die bietet überhaupt keinen landschaftlichen Reiz. Es dauert auch keine 20 Minuten, bis Melanie den ersten Alligator im sumpfigen Graben auf der rechten Seite vermeldet. Viele Kormorane trocknen auf den Bäumen sitzend ihr Gefieder von den Tauchgängen und überall lauern Fischreiher im Wasser auf Beute.

Ein weiterer kurzer Stopp in Everglades City, weil uns die Kekse und das Wasser ausgegangen sind und die Feststellung, dass wir selten einen derart leeren und tristen Food-Store gesehen haben, wie hier in Everglades City.

Der Rest der Strecke bis Cape Coral vergeht wie im Flug und als wir in die Einfahrt zum Haus einbiegen, steht schon das Paket von BigDogs auf der Porch. Das beweist wieder, wie wenig Kriminalität in dieser Ecke herrscht, sonst hätte der Fahrer das Paket mit Sicherheit nicht dort abgestellt.
Vor der Bescherung, (schon wieder?) Finger waschen und schon ist das Riesenpaket ausgepackt. Bis auf eine falsche Größe (statt 5XL für mich, gibt es halt ein S für Melanie) ist alles perfekt und ich bin mal wieder um 6 BigDog-Shirts reicher. Etwas Ärger über die Tatsache, dass sie das Free-Gift vergessen haben, aber wozu müssen sie noch was nachliefern, da kann man ja auch noch mal reklamieren.

Der Rest des Abends wird mit Southern Comfort und Ginger Ale im Pool verbracht und ich tue Buccs nicht den Gefallen, von einer ruhigen Nacht zu schreiben …!

Day 6 – Key West und andere schöne Flecken

Die Nacht im Tranquility Bay war herrlich ruhig, morgens erwartet uns schon der sonnige Blick auf den Golf von Mexico.

Kurz ein Stück zurück auf dem Highway 1 bis zum Subway, den wir am Tag davor bereits für das Frühstück auserkoren hatten, ein "Club Sandwich footlong" zusammengestellt und wieder ins Auto, weil wir das natürlich nicht in der Enge des Subway verspeisen wollen, sondern irgendwo am Strand.

Ein paar Minuten weiter überqueren wir dann die New-Seven-Mile-Bridge und geniessen den herrlichen Ausblick über die Weite des Atlantiks zur Linken und den Golf von Mexico zur Rechten.
Auf Little Duck Key sehen wir von der Brücke aus einen kleinen Strand mit Tiki-Huts, der erscheint uns als ideal für unseren Breakfast-Stopp. Kurz mit den Füssen ins warme Wasser, eine Familie spielt rechts von uns im Meer und ein junges Pärchen schießt Fotos vom Strand mit Palmen. Kann das Leben schöner sein ?
Wir bleiben ein halbes Stündchen und stärken uns mit dem Sandwich.

Weiter geht es in Richtung Key West. Bahia Honda State Park lassen wir links liegen, den kennen wir von unserem letzten Besuch hier, diesmal ist allerdings der Strand menschenleer. Die alte Brücke mit dem unterbrochenen Teil grüßt auch wieder herüber. Wir fanden 2004 allerdings den naturbelassenen Teil des State Parks auf der östlichen Parkseite weitaus schöner, als den zivilisierten Teil.

Je weiter wir in Richtung Key West vordringen, um so relaxter wird die Stimmung, nicht nur unsere, sondern auch die Umgebung wirkt immer ruhiger und entspannter. Spätestens in Key West hat das allerdings ein Ende, denn hier herrscht die übliche Hektik. Wir hatten uns für 12.00 Uhr mittags eine Glasbottom-Boat-Tour ausgesucht und parken in der Nähe der angegebenen Adresse, an der Margret Street. Schnell noch Quarters in die Parkuhr und zum Anleger. Kein Glassbottom-Boat weit und breit. Eine nette ältere Lady an einem der Counter klärt uns auf, dass das Boot direkt an der Duval Street startet. Na super, es ist 11.50 Uhr und wir sollen sprinten, um das Boot noch zu erreichen. Sloppy Joes lassen wir schnell links liegen, ein junger Gitarrist spielt old-fashioned Country Songs und die Bar ist schon jetzt gut gefüllt. Was Hemingways Name nicht alles ausmacht …!

Wir erreichen den Steg noch auf den letzten Drücker, zahlen unsere knapp 80 Dollar und erstürmen das Schiff. Es sind kaum Leute auf dem Boot, es ist halt Nebensaison und bei solchen Akitonen kommt einem das zu Gute.

Die „Pride of Key West“ legt auch direkt ab und fährt neben den zwei riesigen Kreuzfahrtschiffen der Carnival Lines am Mallory Square in Richtung Riff. Eine halbe Stunde dauert die Fahrt dorthin mit diesem Katamaran. Wir werden schon vorab von dem netten jungen Mann, der die Erklärungen macht, darauf aufmerksam gemacht, dass wir heute wegen des ruhigen Meeres eine besonders gute Sicht haben und ein paar Minuten später sehen wir, dass er recht hat. Als das Boot über dem Riff halt macht, sammeln sich sofort etliche Fische unter dem dicken Glas, dass in den Boden des Schiffs eingelassen ist und schauen uns von unten her an. Wir sind begeistert von dem Blick aufs Riff und die tausende von Fischen, die sich dort versammeln. Yellow Snapper, Angelfishes und zu guter Letzt sogar noch ein grösserer Barracuda, eine wahre Pracht an verschiedenen Fischen breitet sich auf dem Korallenteppich zu unseren Füssen aus, nur getrennt durch die dicken Glasplatten.

Nach einer knappen Stunde über dem Riff dreht der Katamaran bei und wir schippern wieder in Richtung Key West. Auch wenn wir selber schon 2004 im John Pennekamp State Park zum Schnorcheln mit den Fischen im Wasser waren: Ein Erlebnis, dass man jedem nur empfehlen kann.

Zurück am Anleger an der Duval Street schlendern wir wieder in Richtung Auto, da die Parkzeit bald ablaufen wird und entscheiden uns, mit dem Auto ein kurzes Sightseeing über die Insel zu machen, am Mallory Square und am Hogs Breath Saloon vorbei über die Whitehead Street fahren wir in Richtung Southernmost Point. Westlich der Touristenattraktionen liegen die Slums von Key West und man fährt automatisch durch diese Elendsviertel hindurch. An allen Ecken und Ende spazieren die Hähne und Hühner über die Strassen. Das Ende dieser Strasse liegt am Southernmost Point, diesem Touristenmagneten. Stellt den Leuten einen Punkt hin und behauptet, es wäre der südlichste Punkt der Festland-USA, auch wenn direkt daneben das Southernmost Grand Hotel sich sichtbar weiter südlich befindet oder man am South Beach auf dem Strand sich auch weiter südlich befindet. Gebt den Touris was zu glauben …!

Wir begeben uns zurück in die Duval Street, parken direkt neben dem Hotel „La Concha“ in der Fleming Street. Dieses Hotel ist das höchste zivile Gebäude auf Key West und bietet den besten Blick auf den Sonnenuntergang. Man geht einfach in die Lobby, sucht sich den Fahrstuhl und drückt auf den Button „T“, wie Top. Oben angekommen, steht man auf der Dachterrasse des Hotels und hat einen wundervollen, unverbauten Überblick über Key West und die Inseln rundherum

Es ist nachmittags, also für uns heute uninteressant. Wir holen uns bei Starbucks (im gleichen Gebäude) noch einen leckeren Frappuccino und schlendern die Duval Street in Richtung Hafen. Die Stimmung ist herrlich, alle sind locker drauf und wir stoppen am Hard-Rock-Cafe, um unsere Merchandising-Sammlung um ein T-Shirt (für Mel) und eine Cap für mich zu erweitern.

Irgendwann geht es dann wieder zurück zum Auto und wir wollen langsam in Richtung Marathon rollen. Der Verkehr ist zu dieser Jahreszeit wirklich sehr ruhig und so cruisen wir bis Big Pine Key, wo wir uns für einen Abstecher Richtung Atlantik die Long Beach Road ausgesucht hatten. Auf Big Pine Key gibt es ein Reservat für eine spezielle Rehart (Key Deer) und Schilder mahnen auf dem Highway vor dem Überfahren der Rehe. Gesehen haben wir ein solches Deer bei all unseren Besuchen noch nie. Das soll sich heute ändern. Wir fahren den Long-Beach-Drive bis zum Ende, aber außer über die traumhaft schönen Häuser, die direkt am Strand liegen, gibt es keinen public access zum Beach. Wir drehen am Ende der Strasse mitten im Mangroven-Wald und fahren die gleiche Strecke zurück. Wir sind an einem flachen Bungalow, der recht offen liegt, schon fast vorbei, als wir aus dem Augenwinkel heraus eine Bewegung vor dem Haus wahrnehmen. Kein Hund, da sind wir beide sofort sicher. Ich bremse vorsichtig, weil wir schon an der Einfahrt vorbei sind, und setze leise und vorsichtig zurück. Zunächst entdecken wir nur eines der scheuen Tiere, aber auf den zweiten Blick grasen drei von den Key Deer in aller Seelenruhe vor dem Haus. Melanie schießt mit der Kamera etliche Bilder und wir können uns gar nicht satt sehen an dieser Wildlife-Scene … !

Als wir den Motor wieder starten, springt eines der Rehe dann auch geich wieder in Richtung Strand und wir lassen ihnen ihre Ruhe. Was für ein herrliches Erlebnis.

Schnell sind wir wieder in Richtung Hotel und wollen uns vor dem Dinner noch schnell anschauen, wo wir heute abend essen wollen. Wir haben uns das Keys Fisheries in der Nähe unseres gestrigen Restaurants ausgesucht, aber als wir dort hinkommen, stellen wir fest, dass man zwar total gut dort sitzen kann, mit Blick auf den Golf von Mexikco, aber leider nur im Freien. Da wir bei 35 Grad Aussentemperatur nur höchst ungern unser Dinner auf einer offenen Porch einnehmen wollen, entscheiden wir uns noch einmal für Annette´s Lobster and Steakhouse. Auch das war wieder die richtige Entscheidung, denn dort werden wir vor der Tür bereits freundlich wieder erkannt vom Chef des Hauses und er führt uns breit grinsend mit den Worten: „Der gleiche Tisch wie immer?“ an den Tisch von gestern abend. I like that kind of humor …!

Die Bedienung ist eine andere, aber nicht weniger freundliche als gestern Abend und diesmal schaffen wir neben dem normalen Dinner (Shrimps für Melanie und ein T-Bone-Steak für mich) auch noch ein Stück Key Lime Pie nach Annettes Recipe. Absout genial!

Bis zum Tranquility Bay sind es nur ein paar Meter und wir geniessen den ruhigen Rest des Abends.

Dienstag, 29. September 2009

Day 5 – Heading for the Keys

Der Pool muss heute leider einsam und alleine bleiben. Wir wollen mal wieder auf Tour gehen. Für die nächsten drei Tage sind wir auf den Keys. Heute geht es bis Marathon, dort haben wir für zwei Nächte das Tranquility Bay Beach Resort am Milemarker 48,5 gebucht. Damit ist der Reisestress nicht so groß, weil wir am ersten Tag nicht bis Key West durchfahren wollen, sondern mitten auf den Keys Quartier beziehen werden.

Der Toyota ist schnell gepackt und die I-75 ist frei, obwohl im Moment das Teilstück von Fort Myers bis Naples eine einzige 35 Meilen lange Baustelle ist. Kurz vor der Abfahrt zum Collier Boulevard schüttet es wie aus Eimern, die Sicht tendiert gegen Null. Wir biegen Richtung Marco Island ab, drehen aber 6 Meilen später, fast schon in Sichtweite unserer Freunde Wally und Torsten auf die US 41, den Tamiami-Trail Richtung Everglades ab. Die Strasse hat ihren Namen von den beiden Städten Tampa und Miami, die durch diesen 275 Meilen langen Highway miteinander verbunden sind. Es ist immer wieder faszinierend, wie gigantisch weit die Natur auf diesem Teilstück durch die Everglades ist. Links und rechts nur Sumpf und Mangroven, dann wieder Teilstücke mit einem Fluss aus Gras (einer der Namen für die Everglades).

Everglades City lassen wir rechts liegen, Airboat-Tours haben wir schon reichlich genossen und soooo schön ist Everglades City nun auch wieder nicht … ! Wir wollen zunächst bis zum kleinsten Postamt der USA in Ochopee, unsere Postkarten wollen ja auf den Weg gebracht werden und wenn nicht von da aus, von wo dann? Unterwegs mahnen immer wieder die Schilder mit dem Florida-Panther vor Begegnungen mit diesem einzigartigen Raubtier. Jede Bewegung im Unterholz wird bemerkt, auch wenn es nur ein Ibis oder ein Kormoran ist.

Und wo man am wenigsten damit rechnet, passiert es dann. Wir fahren in gemässigtem Tempo paralell zu einem Rastplatz mitten in der Weite. Der Blick richtet sich auf das Unterholz mit den Mangroven. Mit einem Mal sehen wir etwas Dunkles aus dem Schatten treten. Leise setzt er seine riesigen Pranken vor seinen geschmeidigen Körper, die Muskeln spielen in Höhe seiner Schulter ein faszinierendes Ballett und da hebt sich sein Blick direkt auf uns: Müde hebt ein großer Labrador sein Beinchen und pinkelt an den Mülleimer, Frauchen lächelt uns an und zerrt ihren Hund in Richtung Auto … ! Wieder kein Florida-Panther … !

Nach dieser Wildlife-Erfahrung sind es nur noch ein paar Meilen bis zum kleinsten Postamt, doch dort haben wir das übliche Glück: Pause zwischen 12 und 13 Uhr und es ist passenderweise 12.30 Uhr … ! Also Karten wieder eingepackt und weiter geht’s !


Als nächstes steht die Loop-Road auf unserem Plan, fast hätte ich die Abfahrt verpasst. Rechts eingebogen in die County Road 94, einmal tief Luft geholt, die ersten siebenundzwanzig Schlaglöcher mit Regenfüllung mitgenommen. Ein kurzer Blick zur Seite, der gleiche Blick kommt von der Seite zurück, ein leises Kopfschütteln, einmal gedreht, die gleichen 27 Schlaglöcher mit etwas weniger Regenfüllung wieder zurück und an der US 41 dann die Feststellung: Das müssen wir uns mit diesem Auto nicht antun. Da uns der passende Hummer H3 leider nicht an dieser Ecke erwartet, geht es auf der 41 weiter in Richtung Coopertown/West Miami.

Dort schwenken wir rechts auf den Highway 997, der uns weiter in Richtung Gate to the Keys bringt. Schon 2004 ist uns auf dieser Strasse aufgefallen, dass hier wohl die meisten Baumschulen (Nursery) Miamis versammelt sind. Etliche Meilen weit sehen wir nur junge Palmen und Pflanzungen links und rechts des Highways, später kommen Orchideen-Züchter und Obst-Plantagen hinzu. Die Auswahl und Preise der Orchideen entlocken uns ein leises Seufzen, weil wir wissen, dass wir sie nicht mitnehmen können. Bei den niedrigen Preisen käme auch wohl eher ein Container Pflanzen zusammen … !

Homestead (the most ugly town in Southeast Florida) ist schnell passiert und nach dem Wechsel auf die US 1, den Highway No.1 sind wir auch schon auf bald auf den Keys angekommen. Key Largo, World Capital of Diving ist der erste Anlaufpunkt auf den Keys und lockt mit seinen vielen Tauchmöglichkeiten. Einen der schönsten Nationalparks den John Pennekamp Coral Reef State Park lassen wir diesmal links liegen, dem haben wir bereits 2004 mit einem Besuch und Schnorcheln am Riff die Ehre erwiesen.

Die Zahl der Inseln auf den Keys kann nur geschätzt werden, jedenfalls sehen wir reichlich davon, denn je tiefer man in die Keys fahrt, umso easier wird das Living. Alles wirkt so freundlich und bunt und es fällt auf, dass die großen Fast-Food-Ketten und Lebensmittelmärkte hier auch offensichtlich keine Chance sehen, sich breit zu machen, zu groß ist die Zahl der kleinen Läden und Restaurants, die mit bunten Fassaden und Schildern die Kundschaft locken.

Da wir wissen, dass wir auf der Rückfahrt wieder hier lang kommen (es führt ja schließlich nur eine Strasse auf die Keys und wieder zurück …), sehen wir zu, dass wir bis zum Milemarker 48,5 kommen, wo uns das Hotel-Resort Tranquility Bay Beach Resort erwartet.
Dieses im Januar 2006 eröffnete Resort soll uns eine komfortable Basis für den weiteren Aufenthalt auf den Keys bieten.

Ich checke kurz bei der netten, jungen Lady mit dem deutschen Nachnamen ein, wir unterhalten uns über das fehlende Tempolimit in good old Germany (My friend is driving a Suzuki-bike, he would like to drive the German Autobahn without limit one day ! [Wenn die mal an einem Freitagnachmittag den Ruhrschleichweg mit ihrem Mopped fahren würde, würde sie das schnell relativieren]) und wir erhalten den Schlüssel zu einem Townhouse in der Nähe der Rezeption. Wunderschöne, geschmackvolle Einrichtung, aber leider nicht so ganz der Blick auf den Golf von Mexiko, wie wir ihn nach der Beschreibung erwartet hatten. Ich wundere mich gerade noch über eine Werkzeugkiste auf der Treppe und beim Gang durch das Obergeschoss stösst Melanie auf einen Handwerker, der munter auf dem Badewannenrand sitzt und dort die Fliesen an die Wand drückt …! Irgendwer hat wohl vergessen, Bescheid zu sagen, dass dieses Haus noch renoviert wird! Kein Problem, die nette Christina an der Rezeption bucht uns kurzerhand unter tausend Entschuldigungen in ein besseres Two-Bedroom-House um und siehe da, der Blick von der Veranda auf den Golf von Mexico hat sich schlagartig verändert, denn wir sind jetzt schon fast in der vordersten Reihe.

Wir schlendern natürlich sofort einmal runter zum Strand und geniessen für eine ganze Weile die Ruhe und die Sonne in zwei der bereitstehenden Liegestühle. Livin´ is so easy for a BigDog if you are overlooking the Gulf of Mexico … !

Für heute steht nur noch das Dinner auf dem Plan, wir lassen das erstklassige Hotelrestaurant links liegen (mein Hemd war noch nicht gebügelt und fahren eine halbe Meile zurück zu Annette´s Lobster and Steakhouse am Milemarker 48. Thats the right choice: Wir werden sehr freundlich von der Waitress begrüßt und an einen guten Platz geführt. Das Lokal ist im typisch amerikanischen, dunklen Westernstil ausgestattet. Melanie nimmt einen Red Snapper mit einer Mangosauce und einem hervorragenden Süsskartoffel-Kokosnuß-Püree und ich entscheide mich fleischmässig für ein „New York Strip, 12 oz. grilled to perfection, served with brandy peppercorn sauce“. Wir sind begeistert von der Schnelligkeit und der hervorragenden Qualität des Essens und erfahren zum Abschied noch, dass die Chefin Annette eine gebürtige Irin ist, die mit viel Liebe zum Essen in ihrer Restaurant-Küche kocht und backt. Auf ihr hochgelobtes Dessert mussten wir leider verzichten, weil wir uns schon so gesättigt gefühlt haben …!

Alles in allem ein runder Abend und wir schaffen mit den vollen Mägen gerade noch den Weg heim zum Hotel.

Montag, 28. September 2009

Day 4 – Muscle-Cars-Day

Auch heute ist es nicht so ganz einfach, nach dem Frühstück und ausgiebigem Pool-Genuss die Kurve zu kriegen. Es ist einfach zu schön, die Seele bei einem guten Buch einfach nur baumeln zu lassen … !

Irgendwann mittags schaffen wir es dann aber doch noch, unsere Hintern ins Auto zu bewegen, aber vorher wird noch vor der Garage ein feines Foto mit RAV4 gemacht, wir wollen ja für Arno eine Erinnerung festhalten!

Auf dem Weg zum Surfside Boulevard sehen wir vor einem Haus eine Gruppe Vögel, die sich bei näherem Hinsehen als ca. 30 - 40 Ibisse entpuppten. Ein großer Teil davon hatte weisses Gefieder, aber es waren auch etliche Jungtiere dabei, die mit ihrem braunen Federkleid echt lustig aussahen. Alle pickten im Hochwasser auf dem Rasen herum und holten sich reichlich Würmer und teilweise auch kleine Frösche mit ihrem langen, gebogenen Schnäbeln heraus. Ein herrlicher Anblick und die Gruppe war auch überhaupt nicht scheu, als wir anhielten und Fotos schossen.

Unser Weg führt uns entlang der Burnt Store Road in Richtung Punta Gorda, für amerikanische Verhältnisse eher ein Nachbarschaftsbesuch. Uns fällt auf, dass mittlerweile etliche Sale-Schilder für die Grundstücke im Norden Cape Corals und im Süden von Punta Gorda stehen, hier wollen wohl etliche Landbesitzer ihren Grund zu Geld machen.

Unser Ziel in Punta Gorda ist Muscle Car City, dass der Besitzer Rick Treworgy im März 2009 in einem ehemaligen Walmart direkt an der US 41 eröffnet hat. Dort finden sich über 200 Muscle Cars, Hot Rods und andere amerikanische Oldtimer bis zurück in die 20er-Jahre. Das Museum wird ergänzt durch einen Diner im 60er-Jahre-Stil und einen Shop, in dem man neben allen möglichen und unmöglichen Dingen rund ums Auto auch eine Riesenauswahl von Blechschildern findet.

Der Eintritt ist mit 10 Dollar pro Erwachsenem absolut in Ordnung, Kinder unter 12 Jahren bezahlen gar nichts (in Begleitung eines Erwachsenen).

Wer Spass an alten Autos und im Besonderen Pontiacs und Corvettes hat, findet hier eine reichhaltige Auswahl an sehr gepflegten Fahrzeugen. Die Autos sind thematisch sortiert und die Halle ist sehr übersichtlich. Mich hat nur eines gestört: 90 Prozent aller Autos standen mit aufgeklappter Motorhaube da. Für jemand, der sich für Motoren interessiert, mag das schön sein, aber um einen Oldtimer in seiner ganzen Pracht zu betrachten, gehört für mich das Gesamtbild des Autos dazu. Das leidet leider unter all den hochgestellten Hauben … !

Als Anhaltspunkt: Wir haben ca. eineinhalb Stunden für das Museum gebraucht und ich habe dabei reichlich Fotos geschossen.

Auf dem Rückweg haben wir uns dann noch bei Publix an der Pine Island Road/Burnt Store Road Steaks und große Kartoffeln mitgenommen und abends gab es Rib Eye Steaks und Baked Potatoes mit Sour Cream bis zum Abwinken. Die Ibisse waren übrigens auch noch am Picken ...

Die Wahlergebnisse mussten wir uns dann aus dem Netz ziehen, amerikanische News haben die deutsche Bundestagswahl nicht einmal hinter dem Wetter erwähnt. So sind sie halt … !

Sonntag, 27. September 2009

Day 3 – Ein Leben für den Pool …


… ist was Herrliches und somit verbringen wir den ganzen Samstag mit Lesen am Pool. Ich schaffe meinen Jeffrey Deaver / Todesstille und Mel bekommt Sue Townsends „Adrian Mole und die Achse des Bösen“ auch komplett durch.

Einzig die obligatorische Fahrt zum Walmart am Del Prado unterbricht den lazy Saturday und wir erbeuten uns Hamburger Patties, damit ich abends die „Famous BigDog-Burger“ zubereiten kann … !

Aktuelle Bücher: Melanie liest "Drachenmeer" von Nancy Farmer und ich bin bei Mark Haddon und „Supergute Tage oder die sonderbare Welt des Christopher Boone“ gelandet.

Gut, daß wir einen Koffer voll Bücher mitgenommen haben ... !

Ich bin dann mal wech ...

Day 2 - That's what friends are for

Nach einer traumhaft, ruhigen Nacht und einem hervorragenden Frühstück mit Bagels und frischem Rührei (natürlich @ home …) haben wir erst Mal den Pool ausgiebig genossen. Wir brauchen immer ein bis zwei Tage, bis wir innerlich so weit abgeschaltete haben, dass wir die Ruhe richtig geniessen können und dafür sind solche Tage ideal. Pool, Sonnenstuhl und kühle Drinks.
Mittags dann eine kurze Mail an unsere Freundin Wally, dass wir zwischen 14 und 15 Uhr zum Kaffeetrinken bei den Beiden in East Naples/Richtung Marco Island sind. Wir wollen in Ruhe über Fort Myers Beach und Bonita Springs fahren, das ist gemütlicher und mehr Sightseeing, als wenn wir über die I-75 Richtung Naples düsen, das ist ja langweilig.
Über die Cape Coral Bridge und den McGregor Blvd. wären wir recht schnell Richtung Süden, wenn ich mich nicht „zufällig“ verfahren hätte und „urplötzlich“ die Tanger Outlets auf der linken Seite aufgetaucht wären. Gut, ich gestehe: Ich wollte nur schauen, ob BigDogs wirklich den Shop dort aufgegeben hat; die Hoffnung stirbt zuletzt … !
In Ft. Myers Beach haben wir die Tradition, gleich rechts hinter der Brücke an diesem Andenkenshop „Winds“ zu halten, damit alle zu Hause ihre gewünschten Postkarten bekommen. Und wie auch in den letzten Jahren ist mein Parkplatz reserviert und wir erwischen zum vierten Mal in Folge diesen Parkplatz. Oma würde jetzt wieder sagen: „Der Jung ist halt mit `nem choldenen Helm cheboren …!“
Über den Estero Blvd. Geht es dann weiter Richtung Bonita Beach, die Fahrt ist immer ein „Nach-Hause-Kommen“. Vieles hat sich in den letzten Jahren geändert, aber die lustigen Mailboxes und die immer wiederkehrende Aussicht zwischen den Häusern auf den Golf von Mexico bleiben uns erhalten. Über den Big Carlos Pass hinüber auf Lovers Key, diesen wundervollen kleinen Nationalpark, wo man so herrlich den Strand entlang bummeln kann. (siehe auch Reiseblog 2008) bis nach Bonita Beach, wo die Strasse den scharfen Linksknick in Richtung Bonita Springs macht.
Als wir dann auf Naples zurollen, fällt uns wieder auf, wie weitläufig hier alles ist, es dauert ewig, bis die Hausnummern abnehmen und wir mitten in Naples der US-41 folgend Richtung Everglades abbiegen.
Zwanzig Minuten später sind wir dann an der Abbiegung rechts auf den Collier Blvd. Richtung Marco Island und wenige Meilen später sehen wir dann schon die Türme des „Hammock Bay Golf and Country Club“, wo unsere Freunde Wally und Torsten seit zwei Jahren wohnen. Der Mann am Gate ist diesmal auch etwas cleverer als der beim letzten Mal, der konnte nämlich nicht mal unseren Namen richtig schreiben. Dieser lässt sich lieber gleich eine „ID with Photo“ geben, damit ihm das bei dem deutschen Nachnamen erst gar nicht passiert. Wir sind auch bereits von Wally angemeldet worden, so dass wir innerhalb von Sekunden durch das Gate durch sind.

Wer noch einmal den Bericht über diese wundervolle Anlage lesen möchte, kann dies mit Bildern im Blog 2008 gerne nachholen.
Die Concierge empfängt uns mit einem freundlichen Lächeln und als wir vor dem Aufzug in den 8.Stock stehen, geht die Lifttür auf und Wally kommt uns entgegen. Sie ist völlig überrascht, dass wir schon da sind. Sie hatte den Anruf vom Gate noch nicht bekommen.
Minuten später sitzen wir an der Küchentheke, schlürfen unseren Cappuccino mit Blick auf die Everglades, Marco Island und den Golf von Mexico (von Osten nach Westen) und tauschen stundenlang die Neuigkeiten der letzten eineinhalb Jahre aus. Zwischendurch gibt es Wallys selbstgebackenen Pflaumenkuchen und zum Abendessen frisches, selbstgemachtes Brot und endlosen Klönschnack mit dem Nordlicht Torsten und der Pfälzerin Wally, die aber beide schon etliche Jahrzehnte in den Staaten wohnen.
Zum Abschied am späten Abend gibt es dann noch für uns die vorweihnachtliche Bescherung: Wir dürfen unsere von Deutschland aus bestellten Pakete, die wir den beiden an diese Adresse liefern lassen, unter Torstens gepfiffener „Stille Nacht“ unter den Arm klemmen und verlassen die beiden schweren Herzens, weil es immer wieder schön ist, mit den beiden einen Tag zu verbringen.
Rückweg über die I75 ist diesmal in 1:20 h geschafft und nach dem letzten nächtlichen Bad im Pool fallen wir todmüde in die weichen Betten.

Day 1 - Die große Flatter

Das Frühstück am nächsten Morgen im Lindner Airport ist perfekt, große Auswahl, sehr lecker und natürlich im Preis mit inbegriffen. Der Flughafentransfer des Lindner war auch pünktlich und der Check-in bei der Delta vollkommen unkompliziert.
Wegen eines Neustarts eines Navigationssystem (nicht unser TOMTOM!!!) verzögerte sich der Start schon um mehr als eine halbe Stunde. Der Flug in einer zu 90 % besetzten Maschine selber völlig unkompliziert, der Gurt passte ohne Extension ;-) Neben mir in der Dreier-Reihe eine Lady aus Key West mit Chihuahua in einer Reisetasche, ich mag diese Größe Hund einfach nicht, ist kein Hund, mehr ein Pfund Suppenfleisch …! Ich weiß schon, warum ich die BigDogs liebe … ! Das Mädel war in Ordnung, wir haben uns lange gut unterhalten. Sie ist gebürtige Tschechin, hatte in den USA einen Amerikaner geheiratet, wieder divorced und hat jetzt eine in Dublin lebenden Iren als Freund. Was für ein Völker-Mix!

Melanie hat sich gleich nach dem Start ans Fenster verzogen, da war eine Reihe frei und ich habe sie den Rest des Fluges nicht mehr in meiner Reihe gesehen. Ankunft in Atlanta natürlich auch zu spät, wegen des Technikproblems, zur Immigration, die war völlig unkompliziert, hat mit Wartezeit etwas eine halbe Stunde gedauert, da nach unserer Ankunft noch einige Schalter aufgemacht wurden.
Das Gepäck drehte auch schon seine Runde, einmal kurz durch den Zoll und wieder aufs Band. Wieder durch die Security-Checks, auch völlig unkompliziert, dann begann der Run.

Wir waren auf Terminal E und mussten wegen des Weiterflugs nach Fort Myers zum Terminal A. Wir hatten lockere 30 Minuten Zeit bis zum Start unsere Maschine, aber das Zugsystem des Atlanta Airports meinte gerade heute seinen Geist aufgeben zu müssen, den ersten Hopper zu Terminal D haben wir noch im Zug mitgemacht, aber dort standen wir geschlagene 5 Minuten, bis wir uns dann entschieden, zu Fuss weiterzulaufen. Kaum aus dem Zug informierte uns auch die Stimme aus dem Weltall, dass das Zugsystem ein Problem hat. Wir die ca. 1,5 Km dann zu Fus zum Terminal A und dort natürlich zum letzten Gate ganz am Ende des Ganges. Fünf Minuten vor Abflug trafen wir dann ausgepumpt am Gate ein und waren wohl auch so ziemlich die letzten, die eincheckten.

Auch dieser Flug war zu 90 Prozent besetzt und nach eineinhalb Stunden und dem Einflug zwischen Ft.Myers auf der linken Seite und Sanibel/Captiva auf unserer Fensterseite (einfach nur göttlich), vollkommen ruhige Landung. Gepäck drehte auch schon wieder seine Runden und da die Airberlin-Maschine noch nicht da war, hatte ich zum ersten Mal am Alamo-Schalter das Erlebnis, dass die Lady am Counter schon am Winken war, weil sie nix zu tun hatte …. Sie hat noch kurz versucht, uns statt des Midsize-SUV für 19 $ und nach Nachfrage bei ihrem Chef sogar 13 Dollar pro Tag einen Dodge Durango aufzuschwatzen, aber was sollen wir zwei Leute mit so einem Riesending und der damit verbundenen höheren Tankrechnung ?

In der Choiceline standen zwei hübsche Toyota RAV4, Melanie durfte die Farbe aussuchen und 5 Minuten später waren wir auf dem Weg nach Cape Coral. Die schwüle Luft mit 100 % Luftfeuchtigkeit traf uns wie ein Hammer, aber es war warm, das war das Wichtigste.

Wolkenbruchartige Regenfälle dann auf Weg rüber nach Cape Coral, wir schwammen mit dem Auto radhoch in den Pfützen, es war eine wahre Freude!

Rein ins Haus, Koffer aufs Bett, Swimshorts an und dann direkt in den Pool (neuer Weltrekord ab Haustür in 1.37,45 min !

Dann noch der Blick in den Kühlschrank, kurze Bestandsaufnahme und schnell zu Publix, die Grundeinkäufe machen (also Bier und Fleisch).

Nach dem Abendessen mit Chickenteilen vom Publix und Cole-Slaw-Salad das letzte Bierchen des Tages (das ich dann auch gleich noch zur Hälfte mit dem Laptop geteilt habe …) und ab in die Kiste. War ein langer Tag … !