Donnerstag, 1. Oktober 2009

Day 6 – Key West und andere schöne Flecken

Die Nacht im Tranquility Bay war herrlich ruhig, morgens erwartet uns schon der sonnige Blick auf den Golf von Mexico.

Kurz ein Stück zurück auf dem Highway 1 bis zum Subway, den wir am Tag davor bereits für das Frühstück auserkoren hatten, ein "Club Sandwich footlong" zusammengestellt und wieder ins Auto, weil wir das natürlich nicht in der Enge des Subway verspeisen wollen, sondern irgendwo am Strand.

Ein paar Minuten weiter überqueren wir dann die New-Seven-Mile-Bridge und geniessen den herrlichen Ausblick über die Weite des Atlantiks zur Linken und den Golf von Mexico zur Rechten.
Auf Little Duck Key sehen wir von der Brücke aus einen kleinen Strand mit Tiki-Huts, der erscheint uns als ideal für unseren Breakfast-Stopp. Kurz mit den Füssen ins warme Wasser, eine Familie spielt rechts von uns im Meer und ein junges Pärchen schießt Fotos vom Strand mit Palmen. Kann das Leben schöner sein ?
Wir bleiben ein halbes Stündchen und stärken uns mit dem Sandwich.

Weiter geht es in Richtung Key West. Bahia Honda State Park lassen wir links liegen, den kennen wir von unserem letzten Besuch hier, diesmal ist allerdings der Strand menschenleer. Die alte Brücke mit dem unterbrochenen Teil grüßt auch wieder herüber. Wir fanden 2004 allerdings den naturbelassenen Teil des State Parks auf der östlichen Parkseite weitaus schöner, als den zivilisierten Teil.

Je weiter wir in Richtung Key West vordringen, um so relaxter wird die Stimmung, nicht nur unsere, sondern auch die Umgebung wirkt immer ruhiger und entspannter. Spätestens in Key West hat das allerdings ein Ende, denn hier herrscht die übliche Hektik. Wir hatten uns für 12.00 Uhr mittags eine Glasbottom-Boat-Tour ausgesucht und parken in der Nähe der angegebenen Adresse, an der Margret Street. Schnell noch Quarters in die Parkuhr und zum Anleger. Kein Glassbottom-Boat weit und breit. Eine nette ältere Lady an einem der Counter klärt uns auf, dass das Boot direkt an der Duval Street startet. Na super, es ist 11.50 Uhr und wir sollen sprinten, um das Boot noch zu erreichen. Sloppy Joes lassen wir schnell links liegen, ein junger Gitarrist spielt old-fashioned Country Songs und die Bar ist schon jetzt gut gefüllt. Was Hemingways Name nicht alles ausmacht …!

Wir erreichen den Steg noch auf den letzten Drücker, zahlen unsere knapp 80 Dollar und erstürmen das Schiff. Es sind kaum Leute auf dem Boot, es ist halt Nebensaison und bei solchen Akitonen kommt einem das zu Gute.

Die „Pride of Key West“ legt auch direkt ab und fährt neben den zwei riesigen Kreuzfahrtschiffen der Carnival Lines am Mallory Square in Richtung Riff. Eine halbe Stunde dauert die Fahrt dorthin mit diesem Katamaran. Wir werden schon vorab von dem netten jungen Mann, der die Erklärungen macht, darauf aufmerksam gemacht, dass wir heute wegen des ruhigen Meeres eine besonders gute Sicht haben und ein paar Minuten später sehen wir, dass er recht hat. Als das Boot über dem Riff halt macht, sammeln sich sofort etliche Fische unter dem dicken Glas, dass in den Boden des Schiffs eingelassen ist und schauen uns von unten her an. Wir sind begeistert von dem Blick aufs Riff und die tausende von Fischen, die sich dort versammeln. Yellow Snapper, Angelfishes und zu guter Letzt sogar noch ein grösserer Barracuda, eine wahre Pracht an verschiedenen Fischen breitet sich auf dem Korallenteppich zu unseren Füssen aus, nur getrennt durch die dicken Glasplatten.

Nach einer knappen Stunde über dem Riff dreht der Katamaran bei und wir schippern wieder in Richtung Key West. Auch wenn wir selber schon 2004 im John Pennekamp State Park zum Schnorcheln mit den Fischen im Wasser waren: Ein Erlebnis, dass man jedem nur empfehlen kann.

Zurück am Anleger an der Duval Street schlendern wir wieder in Richtung Auto, da die Parkzeit bald ablaufen wird und entscheiden uns, mit dem Auto ein kurzes Sightseeing über die Insel zu machen, am Mallory Square und am Hogs Breath Saloon vorbei über die Whitehead Street fahren wir in Richtung Southernmost Point. Westlich der Touristenattraktionen liegen die Slums von Key West und man fährt automatisch durch diese Elendsviertel hindurch. An allen Ecken und Ende spazieren die Hähne und Hühner über die Strassen. Das Ende dieser Strasse liegt am Southernmost Point, diesem Touristenmagneten. Stellt den Leuten einen Punkt hin und behauptet, es wäre der südlichste Punkt der Festland-USA, auch wenn direkt daneben das Southernmost Grand Hotel sich sichtbar weiter südlich befindet oder man am South Beach auf dem Strand sich auch weiter südlich befindet. Gebt den Touris was zu glauben …!

Wir begeben uns zurück in die Duval Street, parken direkt neben dem Hotel „La Concha“ in der Fleming Street. Dieses Hotel ist das höchste zivile Gebäude auf Key West und bietet den besten Blick auf den Sonnenuntergang. Man geht einfach in die Lobby, sucht sich den Fahrstuhl und drückt auf den Button „T“, wie Top. Oben angekommen, steht man auf der Dachterrasse des Hotels und hat einen wundervollen, unverbauten Überblick über Key West und die Inseln rundherum

Es ist nachmittags, also für uns heute uninteressant. Wir holen uns bei Starbucks (im gleichen Gebäude) noch einen leckeren Frappuccino und schlendern die Duval Street in Richtung Hafen. Die Stimmung ist herrlich, alle sind locker drauf und wir stoppen am Hard-Rock-Cafe, um unsere Merchandising-Sammlung um ein T-Shirt (für Mel) und eine Cap für mich zu erweitern.

Irgendwann geht es dann wieder zurück zum Auto und wir wollen langsam in Richtung Marathon rollen. Der Verkehr ist zu dieser Jahreszeit wirklich sehr ruhig und so cruisen wir bis Big Pine Key, wo wir uns für einen Abstecher Richtung Atlantik die Long Beach Road ausgesucht hatten. Auf Big Pine Key gibt es ein Reservat für eine spezielle Rehart (Key Deer) und Schilder mahnen auf dem Highway vor dem Überfahren der Rehe. Gesehen haben wir ein solches Deer bei all unseren Besuchen noch nie. Das soll sich heute ändern. Wir fahren den Long-Beach-Drive bis zum Ende, aber außer über die traumhaft schönen Häuser, die direkt am Strand liegen, gibt es keinen public access zum Beach. Wir drehen am Ende der Strasse mitten im Mangroven-Wald und fahren die gleiche Strecke zurück. Wir sind an einem flachen Bungalow, der recht offen liegt, schon fast vorbei, als wir aus dem Augenwinkel heraus eine Bewegung vor dem Haus wahrnehmen. Kein Hund, da sind wir beide sofort sicher. Ich bremse vorsichtig, weil wir schon an der Einfahrt vorbei sind, und setze leise und vorsichtig zurück. Zunächst entdecken wir nur eines der scheuen Tiere, aber auf den zweiten Blick grasen drei von den Key Deer in aller Seelenruhe vor dem Haus. Melanie schießt mit der Kamera etliche Bilder und wir können uns gar nicht satt sehen an dieser Wildlife-Scene … !

Als wir den Motor wieder starten, springt eines der Rehe dann auch geich wieder in Richtung Strand und wir lassen ihnen ihre Ruhe. Was für ein herrliches Erlebnis.

Schnell sind wir wieder in Richtung Hotel und wollen uns vor dem Dinner noch schnell anschauen, wo wir heute abend essen wollen. Wir haben uns das Keys Fisheries in der Nähe unseres gestrigen Restaurants ausgesucht, aber als wir dort hinkommen, stellen wir fest, dass man zwar total gut dort sitzen kann, mit Blick auf den Golf von Mexikco, aber leider nur im Freien. Da wir bei 35 Grad Aussentemperatur nur höchst ungern unser Dinner auf einer offenen Porch einnehmen wollen, entscheiden wir uns noch einmal für Annette´s Lobster and Steakhouse. Auch das war wieder die richtige Entscheidung, denn dort werden wir vor der Tür bereits freundlich wieder erkannt vom Chef des Hauses und er führt uns breit grinsend mit den Worten: „Der gleiche Tisch wie immer?“ an den Tisch von gestern abend. I like that kind of humor …!

Die Bedienung ist eine andere, aber nicht weniger freundliche als gestern Abend und diesmal schaffen wir neben dem normalen Dinner (Shrimps für Melanie und ein T-Bone-Steak für mich) auch noch ein Stück Key Lime Pie nach Annettes Recipe. Absout genial!

Bis zum Tranquility Bay sind es nur ein paar Meter und wir geniessen den ruhigen Rest des Abends.

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