Dienstag, 29. September 2009

Day 5 – Heading for the Keys

Der Pool muss heute leider einsam und alleine bleiben. Wir wollen mal wieder auf Tour gehen. Für die nächsten drei Tage sind wir auf den Keys. Heute geht es bis Marathon, dort haben wir für zwei Nächte das Tranquility Bay Beach Resort am Milemarker 48,5 gebucht. Damit ist der Reisestress nicht so groß, weil wir am ersten Tag nicht bis Key West durchfahren wollen, sondern mitten auf den Keys Quartier beziehen werden.

Der Toyota ist schnell gepackt und die I-75 ist frei, obwohl im Moment das Teilstück von Fort Myers bis Naples eine einzige 35 Meilen lange Baustelle ist. Kurz vor der Abfahrt zum Collier Boulevard schüttet es wie aus Eimern, die Sicht tendiert gegen Null. Wir biegen Richtung Marco Island ab, drehen aber 6 Meilen später, fast schon in Sichtweite unserer Freunde Wally und Torsten auf die US 41, den Tamiami-Trail Richtung Everglades ab. Die Strasse hat ihren Namen von den beiden Städten Tampa und Miami, die durch diesen 275 Meilen langen Highway miteinander verbunden sind. Es ist immer wieder faszinierend, wie gigantisch weit die Natur auf diesem Teilstück durch die Everglades ist. Links und rechts nur Sumpf und Mangroven, dann wieder Teilstücke mit einem Fluss aus Gras (einer der Namen für die Everglades).

Everglades City lassen wir rechts liegen, Airboat-Tours haben wir schon reichlich genossen und soooo schön ist Everglades City nun auch wieder nicht … ! Wir wollen zunächst bis zum kleinsten Postamt der USA in Ochopee, unsere Postkarten wollen ja auf den Weg gebracht werden und wenn nicht von da aus, von wo dann? Unterwegs mahnen immer wieder die Schilder mit dem Florida-Panther vor Begegnungen mit diesem einzigartigen Raubtier. Jede Bewegung im Unterholz wird bemerkt, auch wenn es nur ein Ibis oder ein Kormoran ist.

Und wo man am wenigsten damit rechnet, passiert es dann. Wir fahren in gemässigtem Tempo paralell zu einem Rastplatz mitten in der Weite. Der Blick richtet sich auf das Unterholz mit den Mangroven. Mit einem Mal sehen wir etwas Dunkles aus dem Schatten treten. Leise setzt er seine riesigen Pranken vor seinen geschmeidigen Körper, die Muskeln spielen in Höhe seiner Schulter ein faszinierendes Ballett und da hebt sich sein Blick direkt auf uns: Müde hebt ein großer Labrador sein Beinchen und pinkelt an den Mülleimer, Frauchen lächelt uns an und zerrt ihren Hund in Richtung Auto … ! Wieder kein Florida-Panther … !

Nach dieser Wildlife-Erfahrung sind es nur noch ein paar Meilen bis zum kleinsten Postamt, doch dort haben wir das übliche Glück: Pause zwischen 12 und 13 Uhr und es ist passenderweise 12.30 Uhr … ! Also Karten wieder eingepackt und weiter geht’s !


Als nächstes steht die Loop-Road auf unserem Plan, fast hätte ich die Abfahrt verpasst. Rechts eingebogen in die County Road 94, einmal tief Luft geholt, die ersten siebenundzwanzig Schlaglöcher mit Regenfüllung mitgenommen. Ein kurzer Blick zur Seite, der gleiche Blick kommt von der Seite zurück, ein leises Kopfschütteln, einmal gedreht, die gleichen 27 Schlaglöcher mit etwas weniger Regenfüllung wieder zurück und an der US 41 dann die Feststellung: Das müssen wir uns mit diesem Auto nicht antun. Da uns der passende Hummer H3 leider nicht an dieser Ecke erwartet, geht es auf der 41 weiter in Richtung Coopertown/West Miami.

Dort schwenken wir rechts auf den Highway 997, der uns weiter in Richtung Gate to the Keys bringt. Schon 2004 ist uns auf dieser Strasse aufgefallen, dass hier wohl die meisten Baumschulen (Nursery) Miamis versammelt sind. Etliche Meilen weit sehen wir nur junge Palmen und Pflanzungen links und rechts des Highways, später kommen Orchideen-Züchter und Obst-Plantagen hinzu. Die Auswahl und Preise der Orchideen entlocken uns ein leises Seufzen, weil wir wissen, dass wir sie nicht mitnehmen können. Bei den niedrigen Preisen käme auch wohl eher ein Container Pflanzen zusammen … !

Homestead (the most ugly town in Southeast Florida) ist schnell passiert und nach dem Wechsel auf die US 1, den Highway No.1 sind wir auch schon auf bald auf den Keys angekommen. Key Largo, World Capital of Diving ist der erste Anlaufpunkt auf den Keys und lockt mit seinen vielen Tauchmöglichkeiten. Einen der schönsten Nationalparks den John Pennekamp Coral Reef State Park lassen wir diesmal links liegen, dem haben wir bereits 2004 mit einem Besuch und Schnorcheln am Riff die Ehre erwiesen.

Die Zahl der Inseln auf den Keys kann nur geschätzt werden, jedenfalls sehen wir reichlich davon, denn je tiefer man in die Keys fahrt, umso easier wird das Living. Alles wirkt so freundlich und bunt und es fällt auf, dass die großen Fast-Food-Ketten und Lebensmittelmärkte hier auch offensichtlich keine Chance sehen, sich breit zu machen, zu groß ist die Zahl der kleinen Läden und Restaurants, die mit bunten Fassaden und Schildern die Kundschaft locken.

Da wir wissen, dass wir auf der Rückfahrt wieder hier lang kommen (es führt ja schließlich nur eine Strasse auf die Keys und wieder zurück …), sehen wir zu, dass wir bis zum Milemarker 48,5 kommen, wo uns das Hotel-Resort Tranquility Bay Beach Resort erwartet.
Dieses im Januar 2006 eröffnete Resort soll uns eine komfortable Basis für den weiteren Aufenthalt auf den Keys bieten.

Ich checke kurz bei der netten, jungen Lady mit dem deutschen Nachnamen ein, wir unterhalten uns über das fehlende Tempolimit in good old Germany (My friend is driving a Suzuki-bike, he would like to drive the German Autobahn without limit one day ! [Wenn die mal an einem Freitagnachmittag den Ruhrschleichweg mit ihrem Mopped fahren würde, würde sie das schnell relativieren]) und wir erhalten den Schlüssel zu einem Townhouse in der Nähe der Rezeption. Wunderschöne, geschmackvolle Einrichtung, aber leider nicht so ganz der Blick auf den Golf von Mexiko, wie wir ihn nach der Beschreibung erwartet hatten. Ich wundere mich gerade noch über eine Werkzeugkiste auf der Treppe und beim Gang durch das Obergeschoss stösst Melanie auf einen Handwerker, der munter auf dem Badewannenrand sitzt und dort die Fliesen an die Wand drückt …! Irgendwer hat wohl vergessen, Bescheid zu sagen, dass dieses Haus noch renoviert wird! Kein Problem, die nette Christina an der Rezeption bucht uns kurzerhand unter tausend Entschuldigungen in ein besseres Two-Bedroom-House um und siehe da, der Blick von der Veranda auf den Golf von Mexico hat sich schlagartig verändert, denn wir sind jetzt schon fast in der vordersten Reihe.

Wir schlendern natürlich sofort einmal runter zum Strand und geniessen für eine ganze Weile die Ruhe und die Sonne in zwei der bereitstehenden Liegestühle. Livin´ is so easy for a BigDog if you are overlooking the Gulf of Mexico … !

Für heute steht nur noch das Dinner auf dem Plan, wir lassen das erstklassige Hotelrestaurant links liegen (mein Hemd war noch nicht gebügelt und fahren eine halbe Meile zurück zu Annette´s Lobster and Steakhouse am Milemarker 48. Thats the right choice: Wir werden sehr freundlich von der Waitress begrüßt und an einen guten Platz geführt. Das Lokal ist im typisch amerikanischen, dunklen Westernstil ausgestattet. Melanie nimmt einen Red Snapper mit einer Mangosauce und einem hervorragenden Süsskartoffel-Kokosnuß-Püree und ich entscheide mich fleischmässig für ein „New York Strip, 12 oz. grilled to perfection, served with brandy peppercorn sauce“. Wir sind begeistert von der Schnelligkeit und der hervorragenden Qualität des Essens und erfahren zum Abschied noch, dass die Chefin Annette eine gebürtige Irin ist, die mit viel Liebe zum Essen in ihrer Restaurant-Küche kocht und backt. Auf ihr hochgelobtes Dessert mussten wir leider verzichten, weil wir uns schon so gesättigt gefühlt haben …!

Alles in allem ein runder Abend und wir schaffen mit den vollen Mägen gerade noch den Weg heim zum Hotel.

Montag, 28. September 2009

Day 4 – Muscle-Cars-Day

Auch heute ist es nicht so ganz einfach, nach dem Frühstück und ausgiebigem Pool-Genuss die Kurve zu kriegen. Es ist einfach zu schön, die Seele bei einem guten Buch einfach nur baumeln zu lassen … !

Irgendwann mittags schaffen wir es dann aber doch noch, unsere Hintern ins Auto zu bewegen, aber vorher wird noch vor der Garage ein feines Foto mit RAV4 gemacht, wir wollen ja für Arno eine Erinnerung festhalten!

Auf dem Weg zum Surfside Boulevard sehen wir vor einem Haus eine Gruppe Vögel, die sich bei näherem Hinsehen als ca. 30 - 40 Ibisse entpuppten. Ein großer Teil davon hatte weisses Gefieder, aber es waren auch etliche Jungtiere dabei, die mit ihrem braunen Federkleid echt lustig aussahen. Alle pickten im Hochwasser auf dem Rasen herum und holten sich reichlich Würmer und teilweise auch kleine Frösche mit ihrem langen, gebogenen Schnäbeln heraus. Ein herrlicher Anblick und die Gruppe war auch überhaupt nicht scheu, als wir anhielten und Fotos schossen.

Unser Weg führt uns entlang der Burnt Store Road in Richtung Punta Gorda, für amerikanische Verhältnisse eher ein Nachbarschaftsbesuch. Uns fällt auf, dass mittlerweile etliche Sale-Schilder für die Grundstücke im Norden Cape Corals und im Süden von Punta Gorda stehen, hier wollen wohl etliche Landbesitzer ihren Grund zu Geld machen.

Unser Ziel in Punta Gorda ist Muscle Car City, dass der Besitzer Rick Treworgy im März 2009 in einem ehemaligen Walmart direkt an der US 41 eröffnet hat. Dort finden sich über 200 Muscle Cars, Hot Rods und andere amerikanische Oldtimer bis zurück in die 20er-Jahre. Das Museum wird ergänzt durch einen Diner im 60er-Jahre-Stil und einen Shop, in dem man neben allen möglichen und unmöglichen Dingen rund ums Auto auch eine Riesenauswahl von Blechschildern findet.

Der Eintritt ist mit 10 Dollar pro Erwachsenem absolut in Ordnung, Kinder unter 12 Jahren bezahlen gar nichts (in Begleitung eines Erwachsenen).

Wer Spass an alten Autos und im Besonderen Pontiacs und Corvettes hat, findet hier eine reichhaltige Auswahl an sehr gepflegten Fahrzeugen. Die Autos sind thematisch sortiert und die Halle ist sehr übersichtlich. Mich hat nur eines gestört: 90 Prozent aller Autos standen mit aufgeklappter Motorhaube da. Für jemand, der sich für Motoren interessiert, mag das schön sein, aber um einen Oldtimer in seiner ganzen Pracht zu betrachten, gehört für mich das Gesamtbild des Autos dazu. Das leidet leider unter all den hochgestellten Hauben … !

Als Anhaltspunkt: Wir haben ca. eineinhalb Stunden für das Museum gebraucht und ich habe dabei reichlich Fotos geschossen.

Auf dem Rückweg haben wir uns dann noch bei Publix an der Pine Island Road/Burnt Store Road Steaks und große Kartoffeln mitgenommen und abends gab es Rib Eye Steaks und Baked Potatoes mit Sour Cream bis zum Abwinken. Die Ibisse waren übrigens auch noch am Picken ...

Die Wahlergebnisse mussten wir uns dann aus dem Netz ziehen, amerikanische News haben die deutsche Bundestagswahl nicht einmal hinter dem Wetter erwähnt. So sind sie halt … !

Sonntag, 27. September 2009

Day 3 – Ein Leben für den Pool …


… ist was Herrliches und somit verbringen wir den ganzen Samstag mit Lesen am Pool. Ich schaffe meinen Jeffrey Deaver / Todesstille und Mel bekommt Sue Townsends „Adrian Mole und die Achse des Bösen“ auch komplett durch.

Einzig die obligatorische Fahrt zum Walmart am Del Prado unterbricht den lazy Saturday und wir erbeuten uns Hamburger Patties, damit ich abends die „Famous BigDog-Burger“ zubereiten kann … !

Aktuelle Bücher: Melanie liest "Drachenmeer" von Nancy Farmer und ich bin bei Mark Haddon und „Supergute Tage oder die sonderbare Welt des Christopher Boone“ gelandet.

Gut, daß wir einen Koffer voll Bücher mitgenommen haben ... !

Ich bin dann mal wech ...

Day 2 - That's what friends are for

Nach einer traumhaft, ruhigen Nacht und einem hervorragenden Frühstück mit Bagels und frischem Rührei (natürlich @ home …) haben wir erst Mal den Pool ausgiebig genossen. Wir brauchen immer ein bis zwei Tage, bis wir innerlich so weit abgeschaltete haben, dass wir die Ruhe richtig geniessen können und dafür sind solche Tage ideal. Pool, Sonnenstuhl und kühle Drinks.
Mittags dann eine kurze Mail an unsere Freundin Wally, dass wir zwischen 14 und 15 Uhr zum Kaffeetrinken bei den Beiden in East Naples/Richtung Marco Island sind. Wir wollen in Ruhe über Fort Myers Beach und Bonita Springs fahren, das ist gemütlicher und mehr Sightseeing, als wenn wir über die I-75 Richtung Naples düsen, das ist ja langweilig.
Über die Cape Coral Bridge und den McGregor Blvd. wären wir recht schnell Richtung Süden, wenn ich mich nicht „zufällig“ verfahren hätte und „urplötzlich“ die Tanger Outlets auf der linken Seite aufgetaucht wären. Gut, ich gestehe: Ich wollte nur schauen, ob BigDogs wirklich den Shop dort aufgegeben hat; die Hoffnung stirbt zuletzt … !
In Ft. Myers Beach haben wir die Tradition, gleich rechts hinter der Brücke an diesem Andenkenshop „Winds“ zu halten, damit alle zu Hause ihre gewünschten Postkarten bekommen. Und wie auch in den letzten Jahren ist mein Parkplatz reserviert und wir erwischen zum vierten Mal in Folge diesen Parkplatz. Oma würde jetzt wieder sagen: „Der Jung ist halt mit `nem choldenen Helm cheboren …!“
Über den Estero Blvd. Geht es dann weiter Richtung Bonita Beach, die Fahrt ist immer ein „Nach-Hause-Kommen“. Vieles hat sich in den letzten Jahren geändert, aber die lustigen Mailboxes und die immer wiederkehrende Aussicht zwischen den Häusern auf den Golf von Mexico bleiben uns erhalten. Über den Big Carlos Pass hinüber auf Lovers Key, diesen wundervollen kleinen Nationalpark, wo man so herrlich den Strand entlang bummeln kann. (siehe auch Reiseblog 2008) bis nach Bonita Beach, wo die Strasse den scharfen Linksknick in Richtung Bonita Springs macht.
Als wir dann auf Naples zurollen, fällt uns wieder auf, wie weitläufig hier alles ist, es dauert ewig, bis die Hausnummern abnehmen und wir mitten in Naples der US-41 folgend Richtung Everglades abbiegen.
Zwanzig Minuten später sind wir dann an der Abbiegung rechts auf den Collier Blvd. Richtung Marco Island und wenige Meilen später sehen wir dann schon die Türme des „Hammock Bay Golf and Country Club“, wo unsere Freunde Wally und Torsten seit zwei Jahren wohnen. Der Mann am Gate ist diesmal auch etwas cleverer als der beim letzten Mal, der konnte nämlich nicht mal unseren Namen richtig schreiben. Dieser lässt sich lieber gleich eine „ID with Photo“ geben, damit ihm das bei dem deutschen Nachnamen erst gar nicht passiert. Wir sind auch bereits von Wally angemeldet worden, so dass wir innerhalb von Sekunden durch das Gate durch sind.

Wer noch einmal den Bericht über diese wundervolle Anlage lesen möchte, kann dies mit Bildern im Blog 2008 gerne nachholen.
Die Concierge empfängt uns mit einem freundlichen Lächeln und als wir vor dem Aufzug in den 8.Stock stehen, geht die Lifttür auf und Wally kommt uns entgegen. Sie ist völlig überrascht, dass wir schon da sind. Sie hatte den Anruf vom Gate noch nicht bekommen.
Minuten später sitzen wir an der Küchentheke, schlürfen unseren Cappuccino mit Blick auf die Everglades, Marco Island und den Golf von Mexico (von Osten nach Westen) und tauschen stundenlang die Neuigkeiten der letzten eineinhalb Jahre aus. Zwischendurch gibt es Wallys selbstgebackenen Pflaumenkuchen und zum Abendessen frisches, selbstgemachtes Brot und endlosen Klönschnack mit dem Nordlicht Torsten und der Pfälzerin Wally, die aber beide schon etliche Jahrzehnte in den Staaten wohnen.
Zum Abschied am späten Abend gibt es dann noch für uns die vorweihnachtliche Bescherung: Wir dürfen unsere von Deutschland aus bestellten Pakete, die wir den beiden an diese Adresse liefern lassen, unter Torstens gepfiffener „Stille Nacht“ unter den Arm klemmen und verlassen die beiden schweren Herzens, weil es immer wieder schön ist, mit den beiden einen Tag zu verbringen.
Rückweg über die I75 ist diesmal in 1:20 h geschafft und nach dem letzten nächtlichen Bad im Pool fallen wir todmüde in die weichen Betten.

Day 1 - Die große Flatter

Das Frühstück am nächsten Morgen im Lindner Airport ist perfekt, große Auswahl, sehr lecker und natürlich im Preis mit inbegriffen. Der Flughafentransfer des Lindner war auch pünktlich und der Check-in bei der Delta vollkommen unkompliziert.
Wegen eines Neustarts eines Navigationssystem (nicht unser TOMTOM!!!) verzögerte sich der Start schon um mehr als eine halbe Stunde. Der Flug in einer zu 90 % besetzten Maschine selber völlig unkompliziert, der Gurt passte ohne Extension ;-) Neben mir in der Dreier-Reihe eine Lady aus Key West mit Chihuahua in einer Reisetasche, ich mag diese Größe Hund einfach nicht, ist kein Hund, mehr ein Pfund Suppenfleisch …! Ich weiß schon, warum ich die BigDogs liebe … ! Das Mädel war in Ordnung, wir haben uns lange gut unterhalten. Sie ist gebürtige Tschechin, hatte in den USA einen Amerikaner geheiratet, wieder divorced und hat jetzt eine in Dublin lebenden Iren als Freund. Was für ein Völker-Mix!

Melanie hat sich gleich nach dem Start ans Fenster verzogen, da war eine Reihe frei und ich habe sie den Rest des Fluges nicht mehr in meiner Reihe gesehen. Ankunft in Atlanta natürlich auch zu spät, wegen des Technikproblems, zur Immigration, die war völlig unkompliziert, hat mit Wartezeit etwas eine halbe Stunde gedauert, da nach unserer Ankunft noch einige Schalter aufgemacht wurden.
Das Gepäck drehte auch schon seine Runde, einmal kurz durch den Zoll und wieder aufs Band. Wieder durch die Security-Checks, auch völlig unkompliziert, dann begann der Run.

Wir waren auf Terminal E und mussten wegen des Weiterflugs nach Fort Myers zum Terminal A. Wir hatten lockere 30 Minuten Zeit bis zum Start unsere Maschine, aber das Zugsystem des Atlanta Airports meinte gerade heute seinen Geist aufgeben zu müssen, den ersten Hopper zu Terminal D haben wir noch im Zug mitgemacht, aber dort standen wir geschlagene 5 Minuten, bis wir uns dann entschieden, zu Fuss weiterzulaufen. Kaum aus dem Zug informierte uns auch die Stimme aus dem Weltall, dass das Zugsystem ein Problem hat. Wir die ca. 1,5 Km dann zu Fus zum Terminal A und dort natürlich zum letzten Gate ganz am Ende des Ganges. Fünf Minuten vor Abflug trafen wir dann ausgepumpt am Gate ein und waren wohl auch so ziemlich die letzten, die eincheckten.

Auch dieser Flug war zu 90 Prozent besetzt und nach eineinhalb Stunden und dem Einflug zwischen Ft.Myers auf der linken Seite und Sanibel/Captiva auf unserer Fensterseite (einfach nur göttlich), vollkommen ruhige Landung. Gepäck drehte auch schon wieder seine Runden und da die Airberlin-Maschine noch nicht da war, hatte ich zum ersten Mal am Alamo-Schalter das Erlebnis, dass die Lady am Counter schon am Winken war, weil sie nix zu tun hatte …. Sie hat noch kurz versucht, uns statt des Midsize-SUV für 19 $ und nach Nachfrage bei ihrem Chef sogar 13 Dollar pro Tag einen Dodge Durango aufzuschwatzen, aber was sollen wir zwei Leute mit so einem Riesending und der damit verbundenen höheren Tankrechnung ?

In der Choiceline standen zwei hübsche Toyota RAV4, Melanie durfte die Farbe aussuchen und 5 Minuten später waren wir auf dem Weg nach Cape Coral. Die schwüle Luft mit 100 % Luftfeuchtigkeit traf uns wie ein Hammer, aber es war warm, das war das Wichtigste.

Wolkenbruchartige Regenfälle dann auf Weg rüber nach Cape Coral, wir schwammen mit dem Auto radhoch in den Pfützen, es war eine wahre Freude!

Rein ins Haus, Koffer aufs Bett, Swimshorts an und dann direkt in den Pool (neuer Weltrekord ab Haustür in 1.37,45 min !

Dann noch der Blick in den Kühlschrank, kurze Bestandsaufnahme und schnell zu Publix, die Grundeinkäufe machen (also Bier und Fleisch).

Nach dem Abendessen mit Chickenteilen vom Publix und Cole-Slaw-Salad das letzte Bierchen des Tages (das ich dann auch gleich noch zur Hälfte mit dem Laptop geteilt habe …) und ab in die Kiste. War ein langer Tag … !

Samstag, 26. September 2009

Day 0 - Back to Cape Coral

Day 0

Genau 600 Tage hat es gedauert, bis wir wieder einmal „ins gelobte Land“ rüberwechseln.

Nach unseren Besuchen in Florida in den Jahren 1997, 2004, 2007 und 2008 wird es unsere fünfte Tour im Sunshine State werden, davon bereits das vierte Mal im Haus unserer Freunde Rainer und Jutta, dass wir immer wieder gerne als Basisstation für unsere Touren in Southwest Florida nutzen.

Diesmal lassen wir uns das erste Mal nicht nach Düsseldorf fahren, sondern werden einen Tag vorher im Lindner Airport Hotel in Düsseldorf einchecken, weil man uns dort das Park and Fly-Angebot schmackhaft gemacht hat. Wir können das Auto hier 14 Tage stehen lassen und werden vom Hotel mit dem Shuttle-Bus donnerstagmorgens direkt vor unserem Eincheck-Terminal der Delta abgesetzt.

Wir sind diesmal unserer AirBerlin untreu geworden, weil wir Ende April zur Zeit der Buchung keinen preisgünstigeren Flug gefunden haben. Nachträglich wären wir zwar auch mit der AirBerlin für den gleichen Kurs direkt nach Ft.Myers geflogen, aber darüber sollte man sich nicht lange ärgern, so was passiert halt.

Check-in im Lindner ging sehr schnell und wir erhielten statt des „normalen“ Zimmers eine kleine Suite (… ob es mit den alten Firmenconnections zusammenhing ? I don´t know …)

Thorsten aus dem Florida-Forum hatte uns als Düsseldorfer einen Tipp für ein Sushi-Restaurant in Düsseldorf gegeben, das Na Ni Wa. Parkplatzglück, wie immer direkt vor der Tür in Düsseldorfs Klosterstrasse, rein ins Lokal, japanisch gelächelt (also unergründlich), Karte aufgeklappt, Schiet, keine Suhsis auf der Karte, whats that? Ich hatte doch die Karte im Net gecheckt und da war reichlich Sushi drauf. Kurzes Stirnrunzeln, naja mit japanischen Noodles könnten wir auch ganz gut leben , dann die direkte Frage an die kleine japanische Kellnerin: „Haben Sie kein Sushi auf der Karte?“ Ein kurzes Lächeln, der Blick auf die Fensterscheibe und der Wink mit dem Zaunpfahl: „Doch, das gibt es da drüben!“ Blick über die Strasse, da gibt es das gleiche Lokal noch einmal, allerdings mit „Sushi and more“. Vielleicht hätten wir doch vorher einmal auf die Firmennamen schauen sollen. Beide gehören dem gleichen Besitzer, er hat nur das Noodles und das Sushi in zwei verschiedenen Lokalen untergebracht.

Also mit einem japanischen Dank und Lächeln wechseln wir auf die andere Strassenseite und finden uns in einem hervorragenden Sushi-Restaurant wieder. Auswahl reichlich auf der Karte und wir bestellen herrliche Makis und California Rolls. Ich entscheide mich noch für ein Teriyaki-Gericht mit marinierter Hähnchen-Brust. Eine Miso-Soup gibt es vorweg, auch sehr lecker. Das Kirin-Bier ist auch nicht das Schlechteste. So lässt es sich aushalten. Eineinhalb Stunden später rollen wir dann wieder Richtung Hotel, da uns der Düsseldorfer Regen nicht unbedingt zu einem Bummel einlädt.

Einen Cappuccino noch in der Hotelbar und der Abend ist gelaufen.